Tipps für Hobby-Gärtner

9 Pflanzen, die im Sommer nicht viel Wasser brauchen

Einige Pflanzen haben angepasste Eigenschaften, die ihnen helfen, mit trockenen Sommerbedingungen umzugehen, die uns wohl auch in diesem Jahr erwarten.

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Lavendel kommt mit Trockenheit im Sommer sehr gut klar.
Lavendel kommt mit Trockenheit im Sommer sehr gut klar.Silas Stein/dpa

Einige Pflanzen haben angepasste Eigenschaften, die ihnen helfen, mit trockenen Sommerbedingungen umzugehen, die uns wohl auch in diesem Jahr erwarten. Ihre Fähigkeit, Wasserverlust zu minimieren, tiefe Wurzelsysteme zu entwickeln und in kargen Böden zu gedeihen, ermöglicht es ihnen, auch bei begrenzter Feuchtigkeit zu überleben. Dennoch ist es wichtig, ihnen in den ersten Wachstumsphasen ausreichend Wasser zu geben, um eine gute Etablierung zu gewährleisten. Hier kommen die wichtigsten Tipps rund um trocken-robuste Pflanzen – und welche das sind.

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Warum sind Hortensien und Co. nicht sehr hitzebeständig?

Ausgerechnet einige unserer beliebten Sommerblüher sind nicht gut geeignet für trockene und heiße Sommer, die wir aufgrund des Klimawandels immer häufiger erleben könnten. Etwa die Hortensien. Sie benötigen viel Wasser, da ihre recht weichen, großen Blätter keine besondere Schutzschicht haben. Auch Felberich, Kreuzkraut und Weiderich haben es schwer. Sie wachsen ursprünglich an richtig nassen Orten.

Das muss man alles nicht unbedingt nachlesen, sondern man kann vielen Pflanzen auch ansehen, ob sie Trockenheit vertragen. Das sei zum Beispiel der Fall, wenn sie dickes, fleischiges Laub haben, sagt Hermann Gröne. Das tragen Sukkulenten wie Fetthenne und Dachwurz.

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Wie kommen Pflanzen in regenarmen Sommern gut klar?

Graues Laub ist ein Zeichen, dass die Pflanzen in einer regenarmen Periode besser klarkommen. Der graue Eindruck entsteht übrigens durch eine feine Behaarung, die einen Schutz vor Verdunstung bildet und verhindert, dass sich das Laub stark erhitzt. Currykraut und Lavendel sind typische Vertreter dieser Pflanzen.

„Auch kleine, zurückgebildete Blätter wie bei Verbena bonariensis (Argentinisches Eisenkraut) deuten auf Trockenheitsverträglichkeit hin“, erklärt Pflanzplaner Hermann Gröne. Gar eine Taktik haben sogenannte Schattenstauden entwickelt, um der Trockenheit zu entgehen: Sie ziehen sich in den Sommermonaten ein und kommen erst im Spätsommer wieder aus dem Boden, erzählt Gartenbuch-Autorin Katrin Lugerbauer („Echte Hitzeprofis“).

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Oleander haben kein Problem mit trockenen Sommern und brauchen nicht übermäßig viel Wasser.
Oleander haben kein Problem mit trockenen Sommern und brauchen nicht übermäßig viel Wasser.Panthermedia/imago

Welche Pflanzen eignen sich gut für trockene Sommer?

Königskerze: Die Königskerze ist eine robuste Pflanze, die in der Lage ist, in trockenen Sommerbedingungen zu überleben. Ihre behaarten Blätter helfen, Wasserverlust zu reduzieren, und sie hat tiefe Pfahlwurzeln, die es ihr ermöglichen, Wasser aus tieferen Bodenschichten aufzunehmen. Die Königskerze bevorzugt sonnige Standorte und gut durchlässigen Boden.

Blut-Storchschnabel: Der Blut-Storchschnabel ist eine widerstandsfähige Staude, die trockene Bedingungen gut verträgt. Ihre tiefgrünen Blätter helfen, Verdunstung zu reduzieren, und sie kann auch in kargen Böden gedeihen. Der Blut-Storchschnabel blüht mit hübschen rosa oder purpurnen Blüten und ist eine ausgezeichnete Bodendecker-Pflanze.

Sonnenröschen: Sonnenröschen sind niedrig wachsende, blühende Pflanzen, die in trockenen und sonnigen Umgebungen gut gedeihen. Sie haben kleine, lanzettförmige Blätter, die Feuchtigkeitsverlust minimieren, und sie sind bekannt für ihre farbenfrohen Blüten. Sonnenröschen bevorzugen durchlässigen Boden und sind eine gute Wahl für Steingärten oder trockene Hanglagen.

Lavendel: Lavendel ist eine duftende und trockenheitsresistente Pflanze, die in trockenen Sommermonaten gut gedeiht. Sie bevorzugt sonnige Standorte und gut durchlässigen Boden. Lavendel ist auch bei Bienen und Schmetterlingen beliebt.

Yucca: Yucca-Pflanzen sind robust und trockenheitsresistent. Sie haben spitz zulaufende Blätter und können eine eindrucksvolle Höhe erreichen. Yuccas sind perfekt für sonnige Standorte und brauchen nur gelegentliches Gießen.

Lavendelheide (Erica): Die Lavendelheide ist eine winterharte Pflanze, die gut mit trockenen Bedingungen zurechtkommt. Sie blüht in verschiedenen Farben und ist eine gute Wahl für sonnige Beete oder als Topfpflanze.

Ziergräser: Viele Ziergräser sind anpassungsfähig und benötigen wenig Wasser. Sie verleihen Gärten eine natürliche Schönheit und Bewegung. Beispiele für trockenheitstolerante Ziergräser sind Federborstengras (Pennisetum), Blauschwingel (Festuca glauca) und Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides).

Rosmarin: Rosmarin ist eine aromatische und widerstandsfähige Pflanze, die in trockenen Umgebungen gut wächst. Es ist eine beliebte Kräuterpflanze, die auch als Bodendecker verwendet werden kann.

Oleander: Oleander ist eine robuste immergrüne Pflanze mit schönen Blüten. Er verträgt trockene Bedingungen gut, bevorzugt aber sonnige Standorte. Achten Sie darauf, dass Oleander giftig ist und von Haustieren und Kindern ferngehalten werden sollte.

Die Königskerze ist hitzebeständig und kommt mit trockenen Böden gut klar.
Die Königskerze ist hitzebeständig und kommt mit trockenen Böden gut klar.imagebroker/imago

Wie kann man Pflanzen helfen, trockene und heiße Sommer zu überstehen?

Egal, ob sie nun von Natur aus gut mit der Trockenheit zurechtkommen oder nicht – man kann allen Pflanzen dabei helfen, besser durch den Sommer zu kommen. Etwa, indem man den Boden dicht bepflanzt oder ihn mit einer pflanzlichen oder mineralischen Mulchschicht bedeckt. Das reduziert die Verdunstung und über diese Schicht kann Regen- und Gießwasser besser in tiefere Regionen des Bodens sickern.

Auch Windschutz ist wichtig, denn er transportiert verdunstendes Wasser schnell ab. Hermann Gröne rät daher, eine Hecke zur Hauptwindseite des Gartens zu setzen. Sie bricht den Wind und schützt so das Kleinklima im Garten.

Wie muss man Pflanzen gießen, damit sie resistenter gegen Trockenheit werden?

Man kann Pflanzen durch das richtige Gießen animieren, sich eher selbst zu versorgen. So sei es schlecht, nur oberflächig zu wässern, erläutert Katrin Lugerbauer. Dann verzweigt sich das Wurzelwerk der Pflanzen vorzugsweise in dieser feuchten oberen Schicht. Bei Trockenheit erleiden die Pflanzen daher schnell Stress – quasi Existenzängste, denn ihre zuverlässige Wasserversorgung bleibt aus.

Besser ist es, wenn die Wurzeln sich in die Tiefe ausbreiten, um auch die dort liegenden Wasservorräte holen zu können. Das schafft man, indem man die Pflanzen seltener, dafür mit größeren Wassergaben versorgt, die in die Tiefe sickern können. Die Wurzeln folgen ihnen. Hermann Gröne empfiehlt, 20 Liter Wasser pro Quadratmeter zu geben. „Das hält auch bei großer Hitze einige Zeit vor.“

Wichtig sind das intensive Gießen und das Fördern des tiefen Wurzelwachstums vor allem im Jahr der Pflanzung, wenn die neuen Gartenbewohner ihre Wurzeln ausbreiten und anwachsen. Schaffen ihre Wurzeln es dann in tiefere Schichten, sind sie in den Folgejahren in Hitze- und Trockenperioden besser aufgestellt.