Gefährliche Blütenpracht

Christrosen, Winterlinge, Weihnachtsstern: DAS sind die 10 giftigsten Winterpflanzen!

Beliebte Blumen und Balkonpflanzen für den Winter sind oftmals vor allem für Kinder gefährlich.

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Weihnachtssterne sind für manche Allergiker problematisch.
Weihnachtssterne sind für manche Allergiker problematisch.dpa-tmn/Caroline Seidel

Gerade rund um die Festtage sind Christrosen beliebte Begleiter durch den Winter. Die leuchtenden, weißen Blüten der auch Schneerose genannten Staude zeigen sich über die Weihnachtszeit bis in den Februar. Aber Achtung, so wundervoll dekorativ die Winterblüher sind, so gefährlich sind sie auch. Denn ihre Pflanzenteile enthalten Gift – wie die anderer beliebter Winterpflanzen in heimischen Wohnzimmern und Gärten auch.

Das sind die zehn giftigsten Winterpflanzen:

1. Die Christrose

Die Christrose öffnet mitten im Winter ihre schneeweißen Blüten.
Die Christrose öffnet mitten im Winter ihre schneeweißen Blüten.imago/Westend61

Christrose: Die gesamte Blume und vor allem der schwarze Wurzelstock sind für Menschen – insbesondere für Kinder – wie auch für Tiere sehr giftig. Gleich mehrere Giftstoffe sind enthalten, wie Saponine und Protoanemonin. Vergiftungen bei Kontakt zeigen sich zunächst mit einem kratzigen Mund, gefolgt von Durchfällen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen bis hin zu Atemlähmung.

Doch die Christrose ist nicht die einzige typische Weihnachtsblume, bei der Vorsicht angebracht ist: Wer gegen Latex allergisch ist, sollte zum Beispiel auch beim Weihnachtsstern nicht in Kontakt mit dem Pflanzensaft kommen. Denn dieser enthält Diterpene, die die Haut reizen können. 

2. Das Alpenveilchen

Alpenveilchen können Kälte bis -25 Grad vertragen.
Alpenveilchen können Kälte bis -25 Grad vertragen.imago

Alpenveilchen: Alle Teile des Alpenveilchens sind giftig, denn sie enthalten Cyclamin. Durch den Verzehr der Knolle und der Blätter kann es zu Krämpfen, Schwindel und Kreislaufstörungen kommen.

3. Amaryllis

Die Amaryllis enthält das giftige Lycorin.
Die Amaryllis enthält das giftige Lycorin.imago/Shotshop

Amaryllis: Auch hier ist die gesamte Blume sehr giftig. Vor allem aber die Blumenzwiebel und die Samen enthalten Lycorin, ein sehr giftiges Alkaloid. Schon bei geringem Verzehr von Pflanzenteilen drohen Erbrechen und Übelkeit, Nierenversagen, im schlimmsten Fall bis hin zu Atemlähmung und Herzstillstand.

4. Die Niedere Scheinbeere

Die roten Kapseln der Scheinbeere enthalten das Pflanzengift.
Die roten Kapseln der Scheinbeere enthalten das Pflanzengift.imago/blickwinkel

Niedere Scheinbeere: Sie erinnert mit ihren knallroten Beeren an einen Weihnachtsklassiker, nämlich die Stechpalme. Für Vögel sind die Beeren ein begehrtes Winterfutter, doch für Menschen sind sie stark giftig. Kinder dürfen sie nicht in den Mund nehmen. Sie rufen Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Magen-Darm-Schmerzen hervor.

5. Die Herbstzeitlose

Die Blüten der Herbstzeitlose enthalten Colchicin, das wie Arsen wirkt.
Die Blüten der Herbstzeitlose enthalten Colchicin, das wie Arsen wirkt.imago/Shotshop

Herbstzeitlose: Die gesamte Knollen-Blume enthält das sehr giftige Colchicin, das ähnlich wie Arsen wirkt. Am höchsten ist die Konzentration in den rosa-violetten Blüten. Der Verzehr kann zu starker Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Nierenversagen bis hin zu Atemlähmung führen. Sowohl für Mensch wie auch für Tiere ist die Herbstzeitlose gefährlich.

6. Die Chrysantheme

Bei der Chrysantheme sind nur manche Arten giftig.
Bei der Chrysantheme sind nur manche Arten giftig.imago/Panthermedia

Chrysanthemen: Hier kommt es auf die Sorte an, ob die Chrysanthemen Gift enthalten oder nicht. Besonders die Tanacetum-Arten gelten als sehr giftig. Pflanzensaft, Blüten und Blätter enthalten Pyrethrum, das in Insektenschutzmitteln verwendet wird. Zeichen einer Vergiftung sind Krämpfe, Erbrechen, Sehstörungen oder Rötungen im Gesicht. Andere Chrysanthemen-Sorten dagegen sind sogar essbar.

7. Der Winterling

Winterlinge sind die ersten Frühblüher.
Winterlinge sind die ersten Frühblüher.imago/Petra Schneider

Winterling: Er ist neben dem Schneeglöckchen als Frühblüher der erste Hinweis auf das nahende Ende des Winters. Seine sonnengelben Blüten machen Lust auf Frühling, ebenso deren süßer Duft. Der Winterling ist aber wegen der enthaltenen Glykoside bei Verzehr giftig für Mensch und Tier, insbesondere die Sprossknolle ist stark giftig. Übermäßiger Verzehr kann zum Herzstillstand führen. Deshalb sicherheitshalber nach jedem Kontakt die Hände waschen!

8. Das Schneeglöckchen

Beim Schneeglöckchen sind Blüten, Blätter und auch die Zwiebel giftig.
Beim Schneeglöckchen sind Blüten, Blätter und auch die Zwiebel giftig.imago/Marianne Müller

Schneeglöckchen: Auch beim Schneeglöckchen sind alle Pflanzenteile giftig, besonders aber die Zwiebeln. Bei einem Verzehr von Pflanzenteilen kann es zu Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen bis hin zu Lähmungserscheinungen kommen.

9. Die Tulpe

Die Tulpe kann eine besondere Form der Dermitis hervorrufen.
Die Tulpe kann eine besondere Form der Dermitis hervorrufen.imago/Danita Delimont

Tulpe: Die ersten Tulpen zeigen sich schon Ende Februar. Die gesamte Zwiebel-Blume enthält das giftige Tulipanin. Ein längerer Hautkontakt mit Pflanzenteilen kann eine sogenannte „Tulpen-Zwiebel-Dermatitis“ hervorrufen mit Ekzemen, Haut-Rissen, Juckreiz und Schwellungen.

10. Der Buchsbaum

Blätter, Rind und Früchte des Buchsbaums enthalten Gifte. 
Blätter, Rind und Früchte des Buchsbaums enthalten Gifte. imago/Margit Wild

Buchsbaum: Er enthält 70 verschiedenen Alkaloide, der größte Gehalt ist dabei in den Blättern, der Rinde und den Früchten enthalten. Allerdings schmecken die Blätter so bitter, dass gefährliche Mengen meist gar nicht erst verzehrt werden. Treten Vergiftungen auf, zeigen sich diese durch Lähmungserscheinungen, Krämpfe und Zittern.

Und das sind die weitere, weit verbreitete giftige Pflanzen:

Eisenhut zählt zu den gefährlichsten Giftpflanzen Europas. Sie zu berühren und so in Kontakt zu kommen mit dem Gift Aconitin, das giftiger als Strichnin ist, verursacht einen schmerzhaft Ausschlag, gefolgt von Krämpfen, Herzrhythmusstörungen, Atemlähmung und Herzversagen. Mit Eisenhut sollen einst Papst Hadrian VI. und der römische Kaiser Claudius vergiftet worden sein.

Die Engelstrompete ist mit ihren großen, hängenden Blüten ein Blickfang auf Terrassen – aber hochgiftig. Das Verschlucken nur weniger Blütenblätter kann bei Kindern zum Tode führen. Alle Pflanzenteile dieses Nachtschattengewächses sind nämlich durch den hohen Anteil an Alkaloiden stark giftig. Durch den Verzehr kann es bei Erwachsenen zu Bewusstseinsstörungen kommen, weswegen sie als halluzinogene Droge missbraucht wird.

Goldregen: Besonders gefährlich sind die giftigen Schoten des Goldregens. Drei bis fünf Hülsen beziehungsweise 20 Samen können schon tödlich sein. Aber auch die restliche Pflanze enthält giftige Alkaloide. Symptome einer Vergiftung sind Erbrechen, Magenkrämpfe und Fieber. Schließlich kommt es zum Tod durch Atemlähmung.

Auch die so beliebte Hortensie muss als Rauschmittel herhalten. Doch die getrockneten Blätter und Blüten zu rauchen, kann tödlich sein. Denn darin sind Blausäureverbindungen enthalten. Innerhalb weniger Minuten kann es zum Herzstillstand kommen.

Doch was tun, wenn Kinder giftige Pflanzenteile in den Mund bekommen? Sollte sich das Kind übergeben oder stark benommen wirken, alarmieren Sie sofort den Notarzt und geben Sie an, um welche Giftpflanze es sich handelte. Ratschläge gibt es auch telefonisch bei der nächstgelegenen Giftnotrufzentrale, Experten beraten Sie dabei, was zu tun ist.