Finger weg von gefärbten Eiern aus dem Supermarkt! DAS ist der Grund
Fertige Ostereier aus dem Supermarkt sparen Zeit. Doch die Eier stammen selten aus artgerechter Haltung.

Fertige gekochte und gefärbte Eier aus dem Supermarkt sind praktisch, sie sparen nämlich Zeit und sehen dazu noch schön aus. Kein Wunder also, dass sie nicht nur rund um die Osterzeit sehr beliebt sind. Und doch sollten Sie nicht so einfach zugreifen.
Gefärbte hartgekochte Eier werden mittlerweile das ganze Jahr über in Geschäften angeboten – sie machen sich hübsch etwa bei Picknicks oder Feiern. Die Verkaufszahlen sind aber zur Vor-Osterzeit am höchsten. Nach Fachangaben wandern jährlich 475 Millionen bunte Eier in die Einkaufskörbe in Deutschland, davon knapp die Hälfte im ersten Quartal.
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Und doch sollten Verbraucherinnen und Verbraucher vorsichtig sein! Denn das Problem: Sie gelten als „verarbeitetes Produkt“. Deshalb entfällt die Pflicht zur Kennzeichnung von Herkunft und Tierhaltung. Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist daher oft nicht zu erkennen, ob es sich um Eier aus Boden- oder Freilandhaltung handelt. Auch aus „ausgestalteten Käfigen“ können die bunten Ostereier stammen. Diese sind für die Hühner kaum besser als die inzwischen verbotenen Legebatterien.
Darauf sollten Sie beim Kauf von bunten Eiern achten:
Für Verbraucher, die Details über die Herkunft eines solchen Ostereis aus dem Supermarkt wissen wollen, gibt es daher nur zwei Anhaltspunkte: Bio-Eier sind über eine entsprechende Kennzeichnung auf der Verpackung immer zu erkennen. Und das Siegel des Vereins KAT (Kontrolliere alternative Tierhaltungsformen) wird nur an Eier aus Boden-, Freiland- und Biohaltung vergeben.
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Weitere Herkunftsangaben auf Verpackungen sind den Verbraucherschützern zufolge mit Vorsicht zu genießen. Oft steht dort zum Beispiel eine Nummer mit dem Länderkürzel „DE“ für Deutschland. Diese verrät allerdings nur, wo die Eier verpackt wurden – und nicht, woher sie tatsächlich stammen. Häufig stammen in Deutschland verpackte Eier zum Beispiel aus den Niederlanden.
Auch wenn die gefärbten Eier aus dem Supermarkt praktisch sind, gehen die Meinungen auseinander, was die Farben angeht. Einige zugelassenen Lebensmittelfarben enthalten sogenannte Azo-Farbstoffe, die sich negativ auf die Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern auswirken sollen.
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Wer an Ostern nicht auf die bunten Eier verzichten möchte, kann beim Kauf auf Bio-Siegel achten. Diese Eier stammen von Hennen mit dauerhaftem Freiland-Zugang. Als Alternative bleibt natürlich auch, Eier aus verantwortungsvoller Haltung selbst zu kochen und zu färben.
So lange halten sich selbst gefärbte Eier

Nicht nur zu Ostern ist es oft unklar, wie lange gekochte Eier haltbar sind. Das kommt darauf an – und zwar auf Schale und ob die Eier abgeschreckt wurden. Verbraucherschützer erklären den Grund.
Gekochte selbst gefärbte Eier halten sich etwa zwei bis vier Wochen. Das ist eine relativ große Zeitspanne. Der entscheidende Faktor dabei ist, ob die Schale unverletzt ist und ob die Eier nach dem Kochen abgeschreckt werden oder nicht. Darauf weist die Verbraucherzentrale NRW hin.
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Denn durch den Guss mit kaltem Wasser kühlen die heißen Eier schnell ab. Zwischen Schale und Ei bilde sich aufgrund des Temperaturschocks eine Luftschicht. Die sorgt dafür, dass Eier leichter gepellt werden können. Durch den Luftsauerstoff dringen jedoch auch Mikroorganismen durch die Schale.
Bei beschädigter Schale sofort kühlen
Am längsten halten sich nicht-abgeschreckte Eier: Ist die Schale unversehrt, kann man sie auch nach mehr als vier Wochen noch essen. Abgeschreckte Eier müssen dagegen auch bei kühler Lagerung innerhalb von zwei Wochen verzehrt werden. Ist die Schale beschädigt, sollte man sie sofort kühlen und schnell konsumieren.
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Wer fertig gefärbte Eier kauft, findet bei bunten Eiern in Kartons oder Plastikschalen das Mindesthaltbarkeitsdatum. Bei loser Ware auf Wochenmärkten oder im Einzelhandel müsse dagegen kein Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben sein, so die Verbraucherschützer.
Warum der Osterhase bunte Eier bringt

Warum gerade der fortpflanzungsfreudige Feldhase zum beliebtesten Eierlieferanten wurde, ist nicht endgültig geklärt. Volkskundler vermuten, dass der Hase als Symbol des Lebens die zur Osterzeit erwachende Natur versinnbildlichen soll. Dazu passt symbolisch das seit dem 13. Jahrhundert traditionell rot gefärbte Osterei: als Farbe des Lebens, der Freude und als Symbol für das Blut Christi.
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In vielen Teilen Deutschlands war der wunderliche Brauch noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts unbekannt, verbreitet war er zunächst vor allem im Elsass und in der Pfalz. Auch unter dem Einfluss der Süßwaren- und Spielzeugindustrie wurde er jedoch bald überregional populär.
Erste Zeugnisse liefern Ende des 17. Jahrhunderts erschienene wissenschaftliche Werke. Dazu gehören die 1678 erschienene Schrift „Satyrae medicae“ des Heidelberger Medizinprofessors Georg Franck von Franckenau oder die Dissertation des Arztes Johannes Richier „De ovis paschalibus – von Ostereiern“ (1682).