Vorsicht vor Telefon-Betrügern!
Vorsicht vor Telefon-Betrügern! imago/Pressedienst Nord

Die Zahl der Telefonbetrüger wächst und wächst. Und ihre Maschen werden immer perfider. Die Polizei rät inzwischen: Seien Sie immer skeptisch, wenn Sie den Anrufer nicht kennen. Passen Sie auf, was Sie sagen und erlauben. In Zweifel beenden Sie das Gespräch.

Um gegen die Telefonbetrüger gewappnet zu sein, sollten Sie diese aktuellen Tricks unbedingt kennen.

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Die Microsoft-Masche

Zuletzt war eine Masche sehr verbreitet, bei der sich ein Anrufer als Mitarbeiter von Microsoft (oder einem anderen namhaften Computer-Unternehmen) ausgibt. Der Betrüger erzählt dann zum Beispiel von einem angeblichen technischen Problem, das Sie haben. In Wahrheit geht es ihm nur darum, Fernzugriff auf Ihren Computer zu bekommen.

Sobald das Opfer das mit einem Klick erlaubt,  installiert der Täter dann zum Beispiel eine Schadsoftware. Für die „Reparatur“ verlangt er dann später viel Geld. Oder noch schlimmer: Er versucht Zugang zum Beispiel zu Ihrem Online-Banking zu bekommen.

Neu: Die Hören-Sie-mich-Masche

Die Anrufe kommen genauso auf dem Festnetz oder auf dem Handy an. Niemand weiß, wie die Betrüger an Ihre Nummer gekommen sind. Den Autor dieses Artikels erreichten allein in den letzten zwei Tagen fünf solcher Anrufe. Selbst wenn man weiß, wie die Masche funktioniert, kann man reinfallen. Und dann wird es teuer.

Deshalb noch mal der Rat: Seien Sie vorsichtig, wenn Ihr Telefon mit unbekannter Nummer klingelt. Denn die Betrüger haben einen neuen fiesen Trick, der wie eine Mode aus den USA zu uns gekommen ist. Das Problem: Wenn Sie erkennen, dass Sie es mit Verbrechern zu tun haben, kann es schon zu spät sein. Denn die Täter brauchen nur ein Wort von Ihnen.

Scheuen Sie sich nicht, die Polizei einzuschalten.
Scheuen Sie sich nicht, die Polizei einzuschalten. IMAGO/7aktuell

Die Betrüger warten auf ein bestimmtes Wort von Ihnen

Der Anrufer wird Ihnen sehr schnell eine Frage stellen. Die kann „Können Sie mich hören?“ lauten. Oder zum Beispiel „Sind Sie der Hauseigentümer?“. Was der Anrufer damit versucht, ist Ihnen einfach das ausgesprochene Wort „Ja“ zu entlocken.

Enthüllt hat den Trick die Verbraucherzentrale NRW. Zahllose Anrufe werden zurzeit nach diesem Prinzip scheinbar wahllos abgesetzt. Einige Verbraucherschützer sprechen sogar schon von einer Telefonbetrugswelle.

Die Täter zeichnen das Gespräch auf. Hinter schneiden Sie dann Teile davon so zusammen, dass der Eindruck entsteht, Sie hätten mit Ihrem „Ja“ eine teure Bestellung aufgegeben oder ein Abo abgeschlossen.

Was sollten Sie tun?

Ob Sie an Betrüger geraten sind, können Sie im Nachhinein meist feststellen, indem Sie die Telefonnummer des Anrufers googeln. Oft sind entsprechende Foren dann bereits voll mit Warnungen.

Zu befürchten ist dann, dass Sie wenig später eine Rechnung im Briefkasten oder in Ihrem E-Mail-Postfach finden. Wer nicht zahlt, wird von den Betrügern unter Druck gesetzt. Dabei wird der gefälschte Mitschnitt des Gesprächs zum „Beweis“.  Lassen Sie sich auch von einem angeblichen mündlichen Kaufvertrag oder der Drohung mit Schufa-Einträgen oder Inkassobüros nicht einschüchtern.

Um dem vorzubeugen rät die Verbraucherzentrale bei Anrufen von Fremden ohne „Ja“ zu antworten. Auf „Können Sie mich hören?“ sagen Sie zum Beispiel einfach „Ich höre Sie“.

Sind Telefonverträge überhaupt gültig?

Ja, Verträge können auch über Telefon abgeschlossen werden und sind auch ohne nachträgliche schriftliche Bestätigung rechtswirksam, sagen Juristen. Dabei ist der angebliche Verkäufer aber in der Beweislast. Nachweisen muss er unter anderem, dass er ein konkretes Angebot gemacht hat. Das kann er in diesem Fall nicht. Lassen Sie sich auch durch einen gefälschten Telefonmitschnitt nicht irritieren.

Bekommen Sie eine Rechnung oder werden sogar unter Druck gesetzt, dann bezahlen Sie auf gar keinen Fall! Wenden Sie sich stattdessen an die Verbraucherzentrale, an einen Rechtsanwalt oder an die Polizei. Sollten Sie weitere Anrufe bekommen, teilen Sie den Betrügern ruhig mit, dass Sie nicht zahlen werden und dass Sie beabsichtigen Strafanzeige zu stellen.

Fazit: Das Wichtigste zusammengefasst

Das Fazit: Seien Sie auf jeden Fall skeptisch bei unbekannten Anrufern und vermeiden Sie es, mit „Ja“ zu antworten, auch auf vermeintlich harmlose Fragen. Kommt Ihnen das Gespräch komisch vor, können Sie auch einfach auflegen. Sollten Sie trotzdem Opfer einer solchen Betrugsmasche geworden sein und eine Rechnung bekommen: Nicht bezahlen! Stattdessen: Hilfe holen, zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale.