Anhaltende Krawalle in Frankreich

Präsident Macron sagt Besuch in Deutschland ab

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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.Yves Herman/Pool Reuters/AP

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat seinen Staatsbesuch in Deutschland abgesagt. Grund dafür sind die anhaltenden Krawalle nach dem tödlichen Schuss eines Polizisten auf einen 17-Jährigen in Frankreich. Die Unruhen griffen derweil nicht nur auf die belgische Hauptstadt Brüssel über, sondern auch auf französische Überseegebiete in der Karibik, wo ein Mensch durch einen Querschläger getötet wurde. An diesem Samstag soll der getötete Jugendliche in seinem Heimatort Nanterre beerdigt werden.

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Es wäre der erste Staatsbesuch eines französischen Präsidenten seit 23 Jahren gewesen. Macron und seine Frau Brigitte wollten am Sonntagabend in Ludwigsburg in Baden-Württemberg eintreffen. Weitere Stationen des Besuchs wären am Montag Berlin und am Dienstag Dresden gewesen. Dort wollte Macron vor der Frauenkirche eine Grundsatzrede zu den deutsch-französischen Beziehungen halten.

Macrons Besuch soll nachgeholt werden

Macron habe mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier telefoniert und über die Situation in seinem Land unterrichtet, teilte das Bundespräsidialamt in Berlin mit. Der Bundespräsident bedauere die Absage, aber habe vollstes Verständnis angesichts der Situation im Nachbarland, hieß es. Er verfolge die weiteren Entwicklungen und hoffe, dass die Gewalt auf den Straßen baldmöglichst beendet und der soziale Friede wieder hergestellt werden könne.

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Mit dem Besuch sollte aus Sicht des Bundespräsidialamts die deutsch-französische Freundschaft gefeiert und zugleich ein neues Kapitel aufgeschlagen werden. Macrons Besuch wolle man so schnell wie möglich nachholen.