Zu wenige Arbeiter im Werk in China: Corona macht das iPhone knapp
Produktionsausfälle bei Apples Dukaten-Esel, dem iPhone, weil chinesische Arbeiter aus Angst das Werk verließen

Sie sind irre teuer - je nach Speicherplatz und Größe kosten das iPhone 14 Pro und 14 Pro Max bei Apple zwischen 1299 und 2099 Euro. Aber auch wer dafür verbissen gespart hat: Ob er es noch vor Weihnachten bekommt, ist ungewiss, bislang ist von sechs Wochen Wartezeit die Rede. Die Produktion im Foxconn-Hauptwerk in China werde aktuell von Covid-Einschränkungen beeinträchtigt, teilte Apple in der Nacht zum Montag mit. Die Fabrik laufe mit deutlich reduziertem Ausstoß.
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Arbeiter flüchteten aus der Fabrik, die in China Apples Smartphones herstellt
Das Werk des Auftragsfertigers Foxconn in Zhengzhou ist von Corona-Lockdowns der Regionalregierung betroffen. Die Fabrik arbeitet zumindest teilweise, obwohl Scharen von Mitarbeitern geflüchtet waren: Sie fürchteten die Ansteckung, und dass sie wegen Quarantäne-Maßnahmen gleichsam dort eingesperrt werden könnten.
In den Weihnachtsquartalen macht Apple traditionell das größte Geschäft und verdrängt sogar meist Samsung von der Spitzenposition im Smartphone-Markt. Die Nachfrage sei ungebrochen, betonte der Konzern, der die Preise in Europa wegen der Dollar-Stärke deutlich erhöht hatte. Im Weihnachtsgeschäft 2021 hatte Apple mit einem Gewinnplus von mehr als 20 Prozent auf 34,6 Milliarden Dollar erneut ein Rekordquartal eingefahren. Der Umsatz stieg um rund elf Prozent auf 123,9 Milliarden Dollar, ebenfalls ein Bestwert. Das iPhone war dabei abermals der größte Umsatzbringer mit 71,6 Milliarden Dollar.
Corona-Abwehrmaßnahmen schwächen Chinas Wirtschaft.
China hat nicht nur bei Apple-Exporten zu kämpfen: Erstmals seit über zwei Jahren sind die Exporte im Oktober unerwartet gesunken. Rückläufig waren auch die Importe. Als Erklärungen müssen eine schwache globale Nachfrage und die strikten Corona-Beschränkungen in China wie zum Beispiel eben bei Foxconn herhalten. Dazu kommen eine Immobilienkrise mit extrem verschuldeten, riesigen Bauunternehmen und eine schwache chinesische Binnennachfrage.
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Auch deutsche Unternehmen klagen, dass die oft sehr kurzfristig verkündeten Lockdowns ihre Produktion und Planungen erheblich erschweren. Chinas Handel mit Deutschland ging im Oktober wie schon im Vormonat erneut spürbar zurück, um 5,7 Prozent zurück. Die chinesischen Exporte nach Deutschland sanken um 10,9 Prozent. Chinas Einfuhren aus Deutschland stiegen dagegen leicht um 0,5 Prozent.