Schnelltests sollen – so war es zumindest geplant – auch die Öffnung von Schulen und Kitas absichern.
Schnelltests sollen – so war es zumindest geplant – auch die Öffnung von Schulen und Kitas absichern. Foto: dpa

Mit Schnell- und Selbsttests wollen Bund und Länder weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen noch im März ermöglichen. So steht es zumindest im Din-A-4-Blatt großen Beschluss des Corona-Gipfels von Mittwoch. Doch ob das klappt und wie der Beschluss umgesetzt werden soll, ist völlig unklar.

Für Jens Spahn (CDU) steht dabei am meisten auf dem Spiel. Der Gesundheitsminister ist nach der markigen, aber geplatzten Ankündigung kostenloser Schnelltests für alle ab 1. März und etlichen Pleiten und Pannen angezählt.

Spahns Jahr mit Pleiten und Pannen

Erst fehlten vor einem Jahr die Masken, dann verfehlte die Corona-Warnapp ihr hochgestecktes Ziel, vom Impf-Desaster im Schneckentempo und einem Dinner mit Unternehmern am Abend vor dem positiven Corona-Test ganz zu schweigen. Erste Rufe nach Rücktritt werden schon laut.

Da wundert es nicht, dass Spahn jetzt beim drohenden nächsten Desaster um die Gratis-Schnelltests in Apotheken und Testzentren die Schuld allein bei den Ländern sucht. Die spielen natürlich den Schwarzen Peter wieder zurück an Spahn – uns Bürgern nutzt dieses Hin- und Herschieben der Verantwortlichkeiten aber leider gar nichts.

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Wir wollen nur eines: dass die zarten Hoffnungen auf weitere Lockerungsschritte, wie sie der an ein „Öffnungs-Monopoly“ erinnernde Fünf-Schritte-Plan verspricht, nicht durch gegenseitige Schuldzuweisungen im Keim erstickt werden.

Das haben wir alle und vor allem die Menschen aus Berufszweigen, die am meisten unter den Restriktionen leiden und vor der Pleite stehen, nicht verdient. Die Massentests sind zu wichtig, um ein Stück Normalität zu ermöglichen. Denn es sind gerade die vielen unentdeckten Infektionen, die uns ansonsten immer wieder in den strengen Lockdown zurückwerfen.