Wut-Video DIESES Bäckermeisters geht viral – hat er recht? Das sagen Experten zu Habecks umstrittenen Aussagen
Aussagen des Wirtschaftsministers zu möglichen Insolvenzen machen viele wütend, doch die Sache ist nicht so einfach.

Das Wut-Video eines Hamburger Bäckermeisters geht viral: Der „Dinkelmeister“ ist der Telegram-Kanal eines Lüneburger Bäckers, der seine Backwaren auf Hamburger Wochenmärkten verkauft und dort sehr beliebt ist. Und der Mann sieht rot oder besser gesagt grün – denn seine Wut richtet sich gegen den grünen Bundeswirtschaftsminister Habeck.
„Treten Sie zurück!“, fordert der Wut-Bäcker Minister Habeck auf
„Treten Sie zurück!“, fordert der Bäcker den Minister auf, der den „größten Mist, den die Nachkriegszeit erlebt hat“, verzapft habe. „Ihnen ist Deutschland völlig egal, Ihnen sind die Handwerker egal.“ Es ist die Replik auf Habecks Aussagen, die dieser in der TV-Sendung „Maischberger“ getroffen hatte.
Dort hatte sich Habeck zu einer möglicherweise bevorstehenden Insolvenzwelle geäußert, die der Wirtschaftsminister trotz mehrerer spektakulärer Insolvenzen nicht kommen sieht. Die Begründung Habecks sorgte für Kopfschütteln bei Oppositionspolitikern und auch vielen Zuschauern. Habeck sah sich inzwischen veranlasst klarzustellen, dass Unternehmen in Nöten mit umfassenden Hilfen unterstützt werden. Ein Schutzschirm soll diese Firmen vor Insolvenzen schützen.
So beurteilen Fachleute die umstrittenen Aussagen von Bundeswirtschaftsminister Habeck
Fachleute nehmen Habeck jedoch gegen Vorwürfe in Schutz, der Minister habe keine Ahnung und wisse nicht, was Insolvenz bedeute. So verdeutlicht das Wirtschaftsmagazin Capital in einem Faktencheck, dass Betriebe tatsächlich für eine Zeit lang dichtmachen und nichts verkaufen könnten, ohne zwangsweise pleitezugehen. Eine Insolvenz bedeutet wiederum nicht zwangsläufig die Pleite, wenn ein geordnetes Insolvenzverfahren dazu führt, dass sich das Unternehmen saniert. Genau das ist das Ziel der Unternehmen Hakle und Görtz, die gerade aufgrund von Zahlungsnöten Insolvenz angemeldet hatten. Hätten sie dies unterlassen, stünde der Vorwurf der Insolvenzverschleppung im Raum.
Lesen Sie auch: Weil er nicht Rechtsextremist genannt werden will: AfD-Politiker hetzt mit Nazi-Methoden gegen zwei Journalisten >>
Dennoch könnte es passieren, dass Unternehmen bei längeren Einnahmeausfällen in die Pleite rutschen, weil sie irgendwann nicht mehr in der Lage sind, fortlaufende Kosten wie Löhne und Mieten zu zahlen. Hier will Habeck jedoch mit einem Schutzschirm ansetzen, um die Unternehmen vor Pleiten zu bewahren. Insofern ist die Wut der Betroffenen sicherlich nachvollziehbar, fachlich waren die Aussagen Habecks nach Auffassung von Wirtschaftsexperten jedoch korrekt.