Wirtschaftsminister Habeck und Deutsche-Bank-Chef Sewing einig bei Illner: Wird jetzt alles wieder gut?
Ein überraschend einiger Auftritt in einer Polit-Talkshow kann Deutschland Hoffnung machen.

Für viele Menschen in Deutschland war es ein hartes Jahr. Die Preise für Lebensmittel und Energie schossen nach oben und beinahe ständig warteten die Nachrichten mit schlechten Nachrichten auf: Da ist der Krieg in der Ukraine, bei dem immer die Unsicherheit mitschwingt, ob Russland ihn nicht doch ausweiten wird. Da sind die Nachrichten von Pleiten, Zoff um Rettungsschirme, die Corona-Pandemie und auch die ganz große Bedrohung der immer weiter voranschreitenden Klimakrise. Hoffnungsschimmer wurden seltener in den vergangenen Monaten. Doch nun macht eine Ausgabe bei der Talkrunde von Maybrit Illner Mut: Auch, weil ein grüner Wirtschaftsminister und der Chef der Deutschen Bank sich dabei ziemlich einig waren.
Lob für die Bundesregierung und Hoffnung für die Bürger
Gemeinsam mit der Moderatorin blickten Robert Habeck und Christian Sewing auf die zurückliegenden Monate. Dabei stellten sie der Bundesregierung für die Meisterung mehrerer paralleler Krisen ein gutes Zeugnis aus. Sie habe „sehr ordentlich agiert und schnell reagiert“ befand der Deutsche-Bank-Chef und machte mit seiner Aussage Mut, dass die Politik auch für die kommenden Monate gut aufgestellt sei.
Und tatsächlich scheint es wieder bergauf zu gehen. „Die Situation ist jetzt beherrschbarer“, sagte Habeck mit Blick auf die Inflation. Die liegt derzeit bei zehn Prozent und ist vor allem von Energie- und Lebensmittelpreisen getrieben. Im nächsten Jahr könnte sie laut Deutsche-Bank-Chef Sewing immerhin auf sieben Prozent fallen und 2024 möglicherweise unter fünf Prozent sinken.
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Inflationsbekämpfung zentral für Deutschland
Dieses Ziel zu erreichen, um die Volkswirtschaft stabil zu halten, darauf sollte die Politik ihr Augenmerk legen, so Sewing. Erste Schritte wie die Leitzinserhöhung der EZB, sei ein erster richtiger Schritt, weitere müssten folgen. Habeck verwies hier auf die Gas- und Strompreisbremse, die sowohl Verbrauchern, als auch der Industrie Entlastung biete. Gleichzeitig herrscht auch Einigkeit darüber, dass neben der Inflationsbekämpfung auch der Weg aus der Rezession zurück zum Wirtschaftswachstum gefunden werden müsse.
„Die politische Kunst wird im Moment sein, die staatlichen Programme so auszurichten, dass wir in die Bereiche reingehen, die nicht überhitzt sind, dass wir also mit dem staatlichen Geld das Konsumverhalten der Bürger weiter stimulieren, ohne die Inflation anzuheizen“, erklärte Habeck bei Illner.
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Gleichzeitig wird dann auch noch die Transformation der Wirtschaft vorangetrieben. Bislang bereits mit großen Erfolgen. So sei laut Habeck der industrielle Gasverbrauch in den vergangenen Monaten um 25 Prozent, die Produktion jedoch nur um 1,5 Prozent zurückgegangen. Diese Entwicklung soll, wenn es nach dem Wirtschaftsminister geht, fortgesetzt werden. Auch dank eines Deals mit Kanada, das Vorreiter auf dem Gebiet des Grünen Wasserstoffs werden will. Ab 2025 soll es erste Lieferungen des Energieträgers folgen.