Landgericht München hat entschieden

Wirecard-Skandal: Anleger gucken in die Röhre, aber Ex-Chef Markus Braun bekommt 6,6 Millionen Euro zurück!

Das Geld hatten die Münchner Ermittler im Sommer vergangenen Jahres eingefroren.

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Ex-Wirecard-Chef Markus Braun
Ex-Wirecard-Chef Markus Braunimago/argum

Er hat mit Milliarden jongliert und Tausende Anleger um ihr Geld gebracht, doch der frühere Wirecard-Chef Markus Braun bekommt trotzdem wieder Zugriff auf einen Teil seines Vermögens.

Gesamtsumme von 13,2 Millionen Euro wird freigegeben

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, gab das Landgericht München I am 12. Juli einer Beschwerde von Braun und seinen Anwälten recht und hob einen Arrest über 6,6 Millionen Euro aus seinem Vermögen auf. Weil sich der Arrest auch gegen Brauns MB Beteiligungsgesellschaft richtete, erhöht sich die Summe laut Bericht auf zusammen 13,2 Millionen Euro.

Das Geld hatten die Münchner Ermittler im Sommer vergangenen Jahres zusammen mit anderen Vermögensteilen des ehemaligen Wirecard-Chefs eingefroren. Am 24. Juni, nur einen Tag vor der Wirecard-Insolvenz, hatte Braun über seine MB Beteiligungsgesellschaft mbH Aktien im Wert von rund 6,6 Millionen Euro abgestoßen. Die Finanzaufsicht Bafin hatte daraufhin bei der Staatsanwaltschaft München I Anzeige wegen Insiderhandels gegen Braun erstattet.

Beschluss: Keine Entlastung für Braun

Das Landgericht München hält nun in seinem jüngsten Beschluss die Aufrechterhaltung des Arrests für „nicht mehr verhältnismäßig“. Auch weil die Staatsanwaltschaft zuletzt selber eingeräumt habe, dass sich trotz „umfangreicher Ermittlungsmaßnahmen“ der Tatverdacht nicht erhärtet habe. Das Gericht werte dies allerdings nicht als Freispruch für Braun: Es bestehe weiterhin der Anfangsverdacht „gegen ein insiderrechtliches Veräußerungsverbot“.