Jens Scholz führt den Personalmangel auch auf die geltenden Corona-Regeln zurück.
Jens Scholz führt den Personalmangel auch auf die geltenden Corona-Regeln zurück. imago/nordpool

Die Corona-Sommerwelle macht Deutschlands Kliniken zu schaffen, insbesondere in Norddeutschland kommt es zu dramatischen Personalengpässen. Der Ärzteverband Marburger Bund warnt jedoch auch vor Einschränkungen bei der Gesundheitsversorgung in ganz Deutschland.

Lesen Sie auch: Polizei in Bayern setzt auf neue Big-Brother-Software. Die US-Firma dahinter wurde von der CIA finanziert>>

Denn auch in anderen Bundesländern können Stationen, Notaufnahmen und der Rettungsdienst wegen Personalmangels teilweise nicht mehr betrieben werden. „Wir müssen außerdem davon ausgehen, dass in den kommenden Wochen noch mehr Personal ausfällt“, sagte die Vorsitzende Susanne Johna dem Handelsblatt.

Lesen Sie auch: K.o.-Tropfen-Attacke bei SPD-Sommerfest: Acht Frauen attackiert>>

Jens Scholz will Quarantäne-Vorschriften ändern

Besonders hart trifft es derzeit Schleswig-Holstein. Konkret schließt das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) an den beiden Standorten Kiel und Lübeck Stationen – wegen vieler Corona-Fälle in der Belegschaft. Vorerst werden nur noch dringliche, nicht verschiebbare Operationen durchgeführt. Den Mitarbeitern wurden alle Dienstreisen bis auf Weiteres untersagt.

Lesen Sie auch: DIESER Mann schoss auf Japans Ex-Premier Shinzo Abe! Droht dem Schützen jetzt die Todesstrafe?>>

Der Vorstandschef des Klinikums gibt auch der Politik eine Mitschuld an der Misere und fordert Änderungen bei den Corona-Maßnahmen. Und damit fordert dieser Kritiker auch Familienmitglieder zum Umschwenken auf bei Schnelltests und Quarantäne-Vorschriften. Denn es ist kein geringerer als Jens Scholz, der Bruder von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

Geltende Regelungen gefährden die Versorgung der Patienten

„Wir müssen zu viele Mitarbeitende in Quarantäne schicken, die zwar einen positiven Test haben, sich aber gut fühlen, nicht mehr infektiös sind und eigentlich arbeiten gehen könnten“, so Jens Scholz gegenüber Welt. „Dies gefährdet die Versorgung unserer Patienten, zum Beispiel bei Herzinfarkt, Schlaganfall oder Krebs.“

Lesen Sie auch: Gerichtsurteil: Land Berlin soll SEZ bekommen. Droht jetzt der Abriss des DDR-Spaßbades?>>

An die Bundespolitik gerichtet appelliert der Anästhesiologe: „Wir sollten mit Corona umgehen wie mit der Grippe: Wer krank ist, bleibt zu Hause. Dafür brauchen wir weder Schnelltests noch Quarantänevorschriften.“ Um Patienten vor einer Infektion zu schützen, reiche das Tragen einer FFP2-Maske.

„Wir testen uns in Deutschland zu Tode“, so Scholz. „Diese Panik muss ein Ende haben.“ Ob seine harsche Kritik seinen Bruder zum Umdenken bewegt beim Feststecken des Corona-Kurses für Herbst und Winter, ist ungewiss.