Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet, dass im ersten Quartal 2021 Moderna-Impfstoff für eine Million Deutsche verfügbar sein wird. 
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet, dass im ersten Quartal 2021 Moderna-Impfstoff für eine Million Deutsche verfügbar sein wird.  Foto: Kay Nietfeld/dpa

Amsterdam/Berlin - Nummer Zwei ist da: Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat die Zulassung des Corona-Impfstoffes des US-Unternehmens Moderna in der EU empfohlen.  In Deutschland soll es die Lieferung der ersten Moderna-Dosen voraussichtlich in der kommenden Woche geben. Das kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an und erwartet eine Entspannung bei der Versorgung.  

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Minister Spahn verteidigte sich unterdessen erneut gegen Vorwürfe speziell der SPD, der Beginn der am 27. Dezember gestarteten Impfkampagne mit dem Biontech/Pfizer-Präparat sei vergeigt und zu wenig bestellt worden: „Wir haben genug, mehr als genug Impfstoff für alle bestellt.“ Es seien allein für Deutschland mehr als 130 Millionen Dosen von Biontech/Pfizer und Moderna bestellt worden, was für 65 Millionen der rund 83 Millionen Einwohner reiche. Weitere Zulassungen sind zu erwarten.

Tal Zaks, der Medizin-Chef von Moderna. Das Unternehmen hat sein Hauptquartier in Cambridge im US-Staat Massachusetts.
Tal Zaks, der Medizin-Chef von Moderna. Das Unternehmen hat sein Hauptquartier in Cambridge im US-Staat Massachusetts.
Foto: imago images/ZUMA Wire

Die Bundesländer würden auch über die anstehenden Liefermengen informiert. Er gestand zu, dass nicht überall alles geklappt habe wie gedacht. Wenn aber wie geplant Biontech im Februar in einer Pharmafabrik in Marburg  starte, dann könne das Unternehmen die Impfstoffproduktion massiv ausbauen. Es handele sich um einen Rekord beim Aufbau einer solchen Produktionsstätte. Normalerweise dauere dies ein bis zwei Jahre. 

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, warb bei den Kritikern für mehr Zurückhaltung, der Ton sei ihr zu negativ.„ Es entsteht ein Eindruck, als sei etwas gescheitert, was noch nicht mal richtig angefangen hat“, sagte sie der Saarbrücker Zeitung. „Es läuft zwar nicht so schnell, wie ich mir das wünschen würde. Aber es war absehbar, dass der Impfstoff am Anfang knapp ist.“  

Laut Robert Koch-Institut wurden bis einschließlich Dienstag knapp 370.000 Impfungen in Deutschland gemeldet, 45.000 mehr binnen eines Tages.