Erste Tests für zu Hause zugelassen

Ab nächste Woche im Supermarkt: Wie sicher sind die Corona-Tests vom Discounter?

In Deutschland soll es bereits in wenigen Tagen Corona-Schnelltests zur Eigenanwendung zu Hause geben.

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Bisher durften nur medizinische Einrichtungen testen – bald gibt es den Corona-Schnelltest für zu Hause auch in Apotheken und Discountern zu kaufen.
Bisher durften nur medizinische Einrichtungen testen – bald gibt es den Corona-Schnelltest für zu Hause auch in Apotheken und Discountern zu kaufen.dpa/Sina Schuldt

Schon in wenigen Tagen soll es zusätzlich zu Schnelltests durch geschultes Personal auch Corona-Selbsttests für zu Hause nicht nur in Apotheken oder Drogerien, sondern auch in Supermärkten und Discountern geben. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat am Mittwoch drei Produkte zur Anwendung im vorderen Nasenbereich zugelassen, weitere sollen folgen. Doch wie funktionieren die Tests und wie sicher sind sie?

Wie wird das Virus nachgewiesen?

Anhand bestimmter Virusproteine wird bei den Antigen-Schnelltests über einen Teststreifen wie bei einem Schwangerschaftstest eine Infektion nachgewiesen. Dazu braucht es einen Abstrich aus der Nase oder Speichel.

Welche Unterschiede gibt es zu bisherigen Schnelltests?

Bisher ist ein Abstrich durch geschultes Personal mit einem langen Stäbchen tief in der Nase oder im Rachen nötig. Für viele ist das unangenehm. Bei den Selbsttests können Abstriche in der Nase viel weiter vorn durch kreisende Bewegungen an den Innenwänden entnommen werden. Auch Gurgel- und Spucktests wären künftig möglich, wie es sie schon in Österreich gibt.

In Österreich kommen Corona-Selbsttests für Schüler und Lehrer schon längst zum Einsatz.
In Österreich kommen Corona-Selbsttests für Schüler und Lehrer schon längst zum Einsatz.dpa/Anja Oberkofler

Wie sicher ist ein Selbsttest?

Die Berliner Charité hatte im Herbst zusammen mit der Uniklinik Heidelberg untersucht, wie sich rund 150 Corona-Verdachtspatienten beim Umgang mit einem noch nicht auf dem Markt erhältlichen Selbsttest samt Anleitung geschlagen haben.

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Der Tupfer musste im vorderen Nasenbereich in zwei bis drei Zentimetern Tiefe für 15 Sekunden in kreisenden Bewegungen an den Innenwänden der Nase entlanggeführt werden.

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Beobachtet wurden laut Charité-Professor Frank Mockenhaupt nur minimale Unterschiede zwischen Selbsttest und Test mit tiefem Nasenabstrich durch einen Profi. Beim Selbsttest wurden laut der Studie 33 von 40 Infizierten erkannt, beim Einsatz von Fachpersonal waren es 34.

Was tun bei positivem Ergebnis?

Schnelltests sind immer nur eine Momentaufnahme und schlagen bei Menschen mit hoher Viruslast gut an. Ein negativer Test muss nicht heißen, dass man das Virus nicht schon in sich trägt.

Auf jeden positiven Test zu Hause sollte ein sofortiger Anruf beim Hausarzt oder Gesundheitsamt erfolgen. Nur ein PCR-Test vom Labor kann das Ergebnis des Schnelltests sicher bestätigen. Bis das Ergebnis vorliegt, sollte man sich vorsichtshalber solange zu Hause in Quarantäne begeben.