US-Präsident Joe Biden und sein ukrainischer Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj beim G7-Gipfel im japanischen Hiroshima.
US-Präsident Joe Biden und sein ukrainischer Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj beim G7-Gipfel im japanischen Hiroshima. Susan Walsh/AP Pool

Nach mehr als sieben Monaten verlustreicher Angriffe scheint Russland die ukrainische Stadt Bachmut eingenommen zu haben – oder was von ihr übrig ist. Es gab Glückwünsche Wladimir Putins für die Wagner-Söldner, die das erreicht hatten. Gleichzeitig erzielte die Ukraine einen Erfolg, weit weg, in Japan beim G7-Gipfel. In Hiroshima machte US-Präsident Joe Biden gegenüber seinem Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj den Weg frei für die Lieferung von Kampfflugzeugen  des Typs F-16.  

Lesen Sie auch, warum es mit den Solaranlagen für den Balkon nicht so einfach, dafür vielleicht sogar gefährlich ist >>

Noch geht es nicht um Lieferungen, sondern um die Ausbildung von Piloten. Wobei Äußerungen Bidens offenbar die Möglichkeit eröffnen, ukrainische Flieger auf Maschinen wie dem Eurofighter oder der Mirage 2000 zu schulen.

Ukraine wirbt seit langem um westliche Kampfjets

Die Ukraine wirbt schon lange um westliche Kampfflugzeuge, geliefert wurden von Nato-Staaten bislang nur 28 MiG-29 sowjetischer Produktion.  Von den vielleicht 125 ukrainischen Kampfflugzeugen zu Beginn des Kriegs soll etwa noch die Hälfte einsatzfähig sein. Russland war es trotz numerischer Überlegenheit nicht gelungen, die ukrainische Luftwaffe völlig auszuschalten.

F-16-Jets der USA bei einem Manöver in Südkorea
F-16-Jets der USA bei einem Manöver in Südkorea Ahn Young-joon/AP

Auf die 1978 in Dienst gestellte und damit ältere  F-16 hat sich die Ukraine kapriziert, weil weltweit über 2800 Stück im Einsatz sind, von denen ausreichend viele für sie abfallen könnten. Auch Ersatzteile dürften kein Problem sein.

Deutschland will sich an der Kampfflugzeug-Hilfe nicht beteiligen

Das Projekt wird bislang von Großbritannien, Frankreich, Belgien, Dänemark und Portugal mitgetragen. Mögliche Lieferanten sind neben den USA Griechenland, Polen, Belgien, Dänemark und die Niederlande. Franzosen und Briten haben keine F-16, wollen aber ukrainische Piloten ausbilden.

Staaten, die über F-16-Flugzeuge verfügen
Staaten, die über F-16-Flugzeuge verfügen Grafik: dpa. Quellen: Flight Global/Embraer „Air Forces 2023“

Erst zu einem späteren Zeitpunkt soll entschieden werden, wann und wie viele Flugzeuge geliefert werden und wer sie zur Verfügung stellt. Deutschland will sich nicht beteiligen.

US-Flugzeuge als Schutz für Zivilisten und Soldaten

Die Ukraine hofft, dass sich mit F-16 mehr russische Drohnen und Marschflugkörper abgeschossen werden könnten. Dazu würden sie zusammen mit bodengestützten Flugabwehrsystemen eingesetzt.

Die Ukrainer erwarten außerdem, F-16 würden helfen, die eigenen Truppen bei Gegenangriffen auf die russischen Verbände zu schützen, ihre Verluste zu reduzieren und womöglich auch für ein schnelleres Kriegsende zu sorgen.