Nach Ostern starteten auch Berliner Arztpraxen regulär mit Corona-Impfungen.<br>
Nach Ostern starteten auch Berliner Arztpraxen regulär mit Corona-Impfungen.
Foto: Volkmar Otto

Kaum fiel der Startschuss fürs Impfen auch bei Hausärzten, droht neues Chaos: Das Bundesgesundheitsministerium liefert offenbar weniger Impfstoff an die Arztpraxen als bislang geplant. Dies geht aus einem Bericht von Business Insider hervor. Demnach liegt dem Portal ein Papier vor, aus dem hervorgeht, dass ab dem 19. April statt 1,7 Millionen nur 1.031.320 Dosen an die niedergelassenen Ärzte geliefert werden. Ab dem 26. April sollen laut Lieferplan 1.716.270 Dosen verschickt werden statt der insgesamt vorgesehenen 2,6 Millionen.

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Die deutlichen Lieferausfälle von Astrazeneca in den Impfzentren seien der Grund für den Kurswechsel, heißt es in dem Bericht. So würden Ende April offenbar 1,7 Millionen weniger Dosen des britisch-schwedischen Herstellers an die Impfzentren ausgeliefert.

Zudem rechnen die Länder nach wie vor auch mit weniger Moderna-Dosen als gedacht. Zum Ausgleich hätten die Länder nun Gesundheitsminister Spahn gebeten, Impfstoff von den Praxen abzuzwacken zu Gunsten der Impfzentren, so Business Insider weiter.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wies gestern die Spekulationen zurück, der Bund könne die Auslieferung der Impfdosen an die Praxen wieder drosseln. Es sei allerdings nicht auszuschließen, dass es wegen der Produktionsabläufe zu Veränderungen bei den Liefermengen kommen könne, so Spahn.

In der laufenden Woche seien insgesamt 940.000 Dosen geliefert worden, in den folgenden Wochen sollten es jeweils gut eine Million sein, bestätigte jedoch auch der Minister die niedrigere Zahl an Impfdosen, die Hausärzten voraussichtlich zur Verfügung gestellt werden.

Zugleich dämpfte Spahn auch die Erwartungen an die Corona-Schutzimpfungen in den Arztpraxen. „Es wird jetzt nicht jeden Tag einen neuen Rekord geben können“, sagte der Minister. Am Donnerstag wurde nach Spahns Worten mit 719.000 Impfungen ein neuer Tagesrekord erreicht. 325.000 davon entfielen dabei auf die Arztpraxen.