Wasserwerfer gegen Migranten an der Grenze Polens zu Belarus
Polen bezichtigt Belarus, seine Stacheldraht-Verhaue an der EU-Außengrenze zu beschädigen.

Die polnische Polizei hat Wasserwerfer eingesetzt, um Migranten daran zu hindern, am Übergang Kuznica zu Belarus die Grenze zu überwinden. Das zeigen Fotos und Videos der polnischen Grenzwache und belarussischer Staatsmedien.

Das polnische Verteidigungsministerium begründete den Einsatz am Übergang bei Grodno/Hrodna mit einem „Angriff der Migranten“. Die seien sehr aggressiv und würden Steine auf Soldaten und Sicherheitskräfte werfen. Sie seien zudem von der belarussischen Seite mit Knallgranaten ausgestattet worden, belarussische Uniformierte hätten die Grenzbefestigung beschädigt.

Nach belarussischen Angaben harren 2000 Menschen an der Grenze aus, viele aus dem Irak. Dessen Botschaft in Moskau teilte jetzt mit, dass 200 seiner Bürger zurückkehren wollten. Ein Evakuierungsflug soll am Donnerstag stattfinden.

Unterdessen gibt es in Deutschland Streit, weil die geschäftsführende Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko telefoniert hatte. Die Grünen erklärten, sie habe damit die EU-Linie durchbrochen, Lukaschenko nicht als Präsidenten anzuerkennen. Von der Union hieß es dagegen, es sei nötig, die „Gesprächsdiplomatie“ zu suchen.