Debatte um Reise-Lockerungen : Was wird nun aus unserem Sommerurlaub?
Ferien innerhalb Deutschlands werden im Sommer vielleicht schon möglich sein, Fernreisen fallen dieses Jahr allerdings vermutlich ins Wasser.

Balkonien statt Karibik – oder doch an die Ostsee? Noch bis Ende April soll entschieden werden, ob und wie die bis 3. Mai gültige weltweite Reisewarnung des Auswärtigen Amtes fortgesetzt wird. Hoffnungen auf eine baldige Öffnung europäischer Reiseziele hat Außenminister Heiko Maas (SPD) allerdings gedämpft.
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Kein europäischer Wettlauf um Lockerungen
„Ein europäischer Wettlauf darum, wer touristische Reisen zuerst wieder zulässt, führt zu unvertretbaren Risiken“, sagte Maas der „Bild am Sonntag“. „Was ein Infektionscluster in einem beliebten Urlaubsgebiet anrichten kann, haben wir bereits erlebt“, erinnerte der Minister an die Infektionsfälle im österreichischen Skiort Ischgl. Das dürfe sich nicht wiederholen, mahnte Maas. Stattdessen brauche Europa gemeinsame Kriterien für einen Weg zurück zur Reisefreiheit.
Auslöser für die Warnungen des Außenministers sind unter anderem die Pläne in Österreich, schrittweise die Grenzen für Urlauber zu öffnen. Auch Kroatien will die lukrative Sommersaison nicht verpassen.

Agrarministerin Klöckner empfiehlt Urlaub auf dem Land
Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), plädiert zwar für vorsichtige Lockerungen bei der Reisewarnung und hält Ferien in Deutschland ab Sommer für möglich – aber „große Fernreisen werden dieses Jahr eher ausfallen.“ Im gleichen Sinne wirbt Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) für Heimaturlaub auf dem Land. Dort gibt es „viele kleine Ferienwohnungen bis hin zum Urlaub auf dem Bauernhof mit eigenem Wohnbereich“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Auch in vielen Landgasthöfen mit großen Außenbereichen gibt es Platz für ausreichend Abstand zueinander.“