Krasser Eklat auf einer CDU-Veranstaltung: Eine ARD-Reporterin berichtet vom Kreisparteitag der Mannheimer CDU und wird von einem anwesenden Politiker dazu gedrängt, ihren Beitrag abzubrechen. Passiert am Freitagabend und live zu sehen in der TV-Sendung „SWR Aktuell Baden-Württemberg“.

Die Stimmung auf der Veranstaltung war aufgeheizt, denn es ging um die Maskenaffäre um den zurückgetretenen CDU-Bundestagsabgeordneten Nikolas Löbel. Diesem wird vorgeworfen, sich durch Provisionen im Zusammenhang mit der Beschaffung von Masken während der Corona-Krise bereichert zu haben. Bei dem Kreisparteitag ging es um mögliche Verstrickungen innerhalb der Kreis-CDU mit diesem Vorgang.

CDU-Mann Hornung räumt rein, er habe im Affekt gehandelt

Laut SWR war der Mitarbeiterin ein Platz zugewiesen worden, von dem sie über den Parteitag berichtete. Dennoch ging der ehemalige Büroleiter Löbels, der CDU-Stadtrat Thomas Hornung, dazwischen, störte den Beitrag und nannte wiederum die Tätigkeit der Reporterin als störend – vor laufender Kamera! Schließlich musste der Beitrag abgebrochen werden.

Hornung räumt ein, er habe im Affekt gehandelt, rechtfertigte seine Aktion damit, die Reporterin habe „ausgerechnet in dem Moment live und laut berichtet, als die kommissarische Kreisvorsitzende in ihrem Rechenschaftsbericht auf die Vorwürfe in der Sache einging“.

SWR-Chefredakteur Fritz Frey kritisierte Hornung scharf: „Das Verhalten eines Mannheimer CDU-Stadtrats offenbart ein Verständnis von Pressearbeit, das mit der grundgesetzlich verbrieften Freiheit der Berichterstattung nicht vereinbar ist.“