Reiner Haseloff (CDU) mit Ehefrau Gabriele auf einem Wahlplakat – er hofft auf die dritte Amtszeit in Magdeburg.
Reiner Haseloff (CDU) mit Ehefrau Gabriele auf einem Wahlplakat – er hofft auf die dritte Amtszeit in Magdeburg. imago/Jan Huebner

Die Wahl in Sachsen-Anhalt ist der letzte Stimmungstest vor der Bundestagswahl. Doch kurioserweise stehen dabei gar nicht diejenigen Parteien im Mittelpunkt, die im September die Regierungskoalition im Bund bilden könnten. Sondern die AfD.

Rutscht das Bundesland weiter nach rechts ab, nachdem die Rechtspopulisten vor fünf Jahren aus dem Stand zweitstärkste Kraft wurden, oder schafft es die CDU von Ministerpräsident Reiner Haseloff ihren Spitzenplatz zu verteidigen?

Keine Zusammenarbeit mit der AfD

Mit rechtsgefälligen Parolen um AfD-Wähler zu buhlen, hat sich Haseloff dabei verkniffen. Im Wahlkampf zeigte er sich standhaft und stellte klar, dass es keine Zusammenarbeit mit den Rechtspopulisten geben werde. Obwohl schon öfters CDU-Politiker in Sachsen-Anhalt eine Öffnung zur AfD gefordert haben.

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Ein Fünftel der Wähler wendet sich von CDU, SPD und Grünen ab

Sollte die AfD in Sachsen-Anhalt einen Siegeszug schaffen und die CDU deutlich überflügeln, würde das nicht nur Haseloffs dritte Amtszeit erheblich belasten. Es wäre ein Signal der Stärke für die AfD vor der Bundestagswahl und ein Warnzeichen für SPD, CDU und Grüne, die in den ostdeutschen Bundesländern auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung noch kein Mittel dagegen gefunden haben, dass sich durchschnittlich 20 Prozent der Wähler von ihnen abwenden.

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Äußerungen wie die des Ostbeauftragten der Bundesregierung, Marco Wanderwitz (CDU), die Ostdeutschen seien als Diktatursozialisierte grundsätzlich empfänglicher für rechtsradikales Gedankengut, vertiefen da diese Gräben noch.

Die Bundes-CDU in Berlin und vor allem Kanzlerkandidat Armin Laschet hoffen inständig auf ein starkes Ergebnis für Haseloff, damit innerhalb der CDU in Sachsen-Anhalt wirklich niemand einen Anlass sieht, doch noch mit der AfD zu liebäugeln. Denn dann würde Laschet zum Start in die heiße Phase des Bundestagswahlkampfs erneut die Debatte über die Brandmauer zur AfD blühen – und ein erneuter Streit über seine Eignung als Kanzlerkandidat.