Die Vereinten Nationen fordern um das Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine eine entmilitarisierte Zone einzurichten.
Die Vereinten Nationen fordern um das Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine eine entmilitarisierte Zone einzurichten. AP

UN-Generalsekretär António Guterres fordert von Russland und der Ukraine, sich auf eine kampf- und militärfreie Zone, um das seit März von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja, zu einigen. Sie „müssen sich verpflichten, keine militärischen Aktivitäten in Richtung des Werksgeländes oder von ihm aus durchzuführen“, sagte er vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.  Die Anlage mit ihren sechs  Reaktoren und ihre Umgebung dürften kein Ziel oder Plattform für militärische Operationen sein.

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„Wir spielen mit dem Feuer“

Guterres reagierte damit auf alarmierende Mitteilungen des Chefs der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA. „Wir spielen mit dem Feuer und etwas sehr, sehr Katastrophales könnte passieren“, sagte Rafael Grossi, der mit 13 Kollegen das AKW inspiziert hatte. Zwei sind dort geblieben.

Der Beschuss des Kraftwerkgeländes, den sich Russen und Ukrainer gegenseitig vorwerfen, sei extrem gefährlich. Militärfahrzeuge in den Gebäuden der Anlage müssten raus. Die externe Stromversorgung der Reaktoren müsse sichergestellt werden, um unter anderem die Kühlung des AKW zu gewährleisten.

AKW Saporischschja nicht mehr sicher

Dächer von Lagerstätten für radioaktives Material seien beschädigt, ein Teil des Strahlungsmesssystems funktioniert nicht. Die Notfallzentrale sei nicht voll funktionsfähig und habe keine Internetverbindung.

Die Lage der ukrainischen Mitarbeiter sei unhaltbar. Die nicht geflüchteten Experten, die nicht mehr überall hingehen dürften, seien so hohem Stress ausgesetzt, dass Bedienungsfehler passieren könnten. Die Betriebsfeuerwehr ist in die nahe Stadt Enerhodar abgezogen worden.