Verdächtige Drohnenflüge: Spähen russische Geheimdienste einen Bundeswehr-Truppenübungsplatz aus?
Die Polizei wurde in der Nacht zum Sonnabend alarmiert, weil es mehrere Überflüge gegeben haben soll.

Spähen russische Geheimdienste die Bundeswehr aus? An einem Truppenübungsplatz der Bundeswehr hat es in der Nacht zum Sonnabend verdächtige Drohnenflüge gegeben. Es sei „wiederholt zu Drohnenüberflügen mehrerer Drohnen über der Bundeswehrliegenschaft sowie dem angrenzenden Truppenübungsplatz Wildflecken“ in Bayern gekommen, teilte eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP mit. Die Polizei sei „unmittelbar informiert“ worden und habe Ermittlungen aufgenommen. „Eine Gefährdung der Bevölkerung bestand zu keiner Zeit“, betonte die Sprecherin.
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Zuerst hatte das Online-Medium „Business Insider“ berichtet. Dessen Bericht zufolge bildet die Bundeswehr auf dem Übungsplatz im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen ukrainische Soldaten an gepanzerten Fahrzeugen des Typs Dingo aus. Die Bundesregierung hatte Mitte September angekündigt, der Ukraine 50 Dingos zu liefern. Der bewaffnete Radtransporter dient für Patrouillen- und Spähfahrten.
Ausbildung ukrainischer Soldaten im Visier Russlands
Bereits Ende August sollen russische Geheimdienste versucht haben, die Ausbildung ukrainischer Soldaten an westlichen Waffensystemen in Deutschland auszuspähen. Der Militärische Abschirmdienst (MAD) habe im Umfeld der Militärstandorte Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz und Grafenwöhr in Bayern verdächtige Fahrzeuge bemerkt, aus denen heraus vermutlich Zufahrten zu den Kasernen beobachtet worden seien, berichtete der „Spiegel“ damals.
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In Idar-Oberstein bildete die Bundeswehr ukrainische Soldaten an der Panzerhaubitze 2000 aus, in Grafenwöhr trainierten die US-Streitkräfte Ukrainer an westlichen Artillerie-Systemen.