Shake hands in Indonesien: Xi Jinping und Joe Biden, die Führer der mächtigsten Staaten der Welt.
Shake hands in Indonesien: Xi Jinping und Joe Biden, die Führer der mächtigsten Staaten der Welt. AP/Alex Brandon

Die USA und China haben teilweise heftige Meinungsverschiedenheiten, das reicht von Taiwan bis zu Handelsfragen. Aber jetzt zeigten sich US-Präsident Joe Biden und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping in einer Angelegenheit einig: Sie haben kaum verhüllte russische Drohungen mit dem Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine gemeinsam verurteilt. Das teilte das Weiße Haus nach einem dreistündigen Gespräch der beiden Supermacht-Anführer mit.

Man sei sich einig gewesen, dass „ein Atomkrieg niemals geführt werden sollte“. Solch ein Krieg könne auch niemals gewonnen werden.

Wörtlich hieß es in der Mitteilung, die beiden Präsidenten hätten ihre Ablehnung „gegen den Einsatz von oder die Drohung mit Atomwaffen in der Ukraine“ bekräftigt, Biden habe sich zudem besorgt über ein „provokatives Verhalten“ Nordkoreas wegen dessen pausenloser Raketentests geäußert.

Biden warnt Xi vor chinesischem Angriff auf Taiwan

Biden warnte nach US-Angaben Xi zudem davor, gegen Taiwan militärische Gewalt anzuwenden. Demnach versicherte der US-Präsident in dem Gespräch, dass sich die formelle amerikanische Ein-China-Politik nicht geändert habe. So unterhalten die USA keine diplomatischen Beziehungen mit Taiwan. Washington lehne aber auch jede einseitige Änderung des Status quo ab – sei es durch China oder Taiwan. Peking sieht die demokratische Inselrepublik als Teil der Volksrepublik, während sich Taiwan als unabhängig betrachtet.

Von chinesischer Seite gab es zu dem Gespräch zunächst keinen Kommentar.

Die Begegnung in der Stadt Nusa Dua auf Bali war das erste persönliche Treffen zwischen Xi und dem US-Präsidenten seit Bidens Amtsantritt vor knapp zwei Jahren. Die beiden halten sich zum diesjährigen G20-Gipfel der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer auf der indonesischen Ferieninsel auf, der am Dienstag beginnt. Xi hat dafür zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie China verlassen.

Russlands Außenminister Lawrow erleidet Propaganda-Unfall

Eigentlich wurde dort auch Russlands Präsident Wladimir Putin erwartet. Der Kremlchef lässt sich jedoch von Außenminister Sergej Lawrow vertreten. Der ließ seine Sprecherin ein Video verbreiten, das ihn in kurzen Hosen auf der Terrasse eines Hotels auf Bali zeigt. Damit sollten Meldungen dementiert werden, er habe dort mit Herzproblemen ein Krankenhaus aufsuchen müssen. 

Dafür wurde er im Netz als Heuchler verspottet, weil er ein Apple-Smartphone auf dem Tisch und eine Apple-Watch am Arm hat, Produkte der von ihm heftig angegriffenen USA. Und er trägt ein T-Shirt mit der sogenannten Basquiat-Krone und dem Nachnamen von Jean-Michel Basquiat (1960-1988): Schon seltsam, galt dieser an einer Überdosis Heroin gestorbene schwarze US-Künstler doch als bisexuell, was in Russland des Teufels ist.