Propaganda immer grotesker

Russischer Ringer-Boss will mit Panzern nach Paris zu den Olympischen Spielen

Der Präsident des russischen Ringerverbands will mit Panzern zu den Olympischen Spielen 2024 fahren, wenn es kein offizielles russisches Team geben darf.

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Michail Gerasijewitsch Mamiaschwili gewann für die UdSSR Weltmeisterschaften und Goldmedaillen. Jetzt droht er mit Panzern. 
Michail Gerasijewitsch Mamiaschwili gewann für die UdSSR Weltmeisterschaften und Goldmedaillen. Jetzt droht er mit Panzern. A.Savin, WikiCommons

Immer, wenn man denkt, es ginge nicht irrer, wird es irrer: Der Chef des russischen Ringerverbands hat gedroht, 2024 mit Panzern nach Paris zu den Olympischen Spielen zu kommen, falls die Russen dort nicht antreten dürfen.

„Wenn sie uns als Team von Flüchtlingen bei den Olympischen Spielen sehen wollen, dann müssen wir auf Panzern nach Paris fahren“, sagte Michail Mamiaschwili in einem Interview, das auch am Montag vier Tage nach Veröffentlichung noch in russischen Medien Wellen schlug. Eine andere Möglichkeit gebe es nicht, fügte Verbandspräsident Mamiaschwili hinzu.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat die Aussage des Ex-Olympiasiegers bislang nicht kommentiert.

Polnischer Minister schlug eine Flüchtlings-Mannschaft für Olympia 2024 vor

Mamiaschwilis Drohung selbst ist eine Reaktion auf einen Vorschlag des polnischen Sport- und Tourismusministers Kamil Bortniczuk, eine Auswahl an Flüchtlingen zu bilden, die bei Olympia 2024 starten könne. Dort könnten dann Dissidenten aus Russland und Belarus antreten.

Die Performance russischer Panzer ist jedenfalls in der Ukraine nicht sehr überzeugend.
Die Performance russischer Panzer ist jedenfalls in der Ukraine nicht sehr überzeugend.Evgeniy Maloletka/AP

Im Gegensatz zu Mamiaschwili äußern sich andere Sportfunktionäre aus Russland zurückhaltend. Die Bildung einer solchen Flüchtlingsauswahl sei kein offizieller Vorschlag vonseiten des Internationalen Olympischen Komitees, daher sei es „nicht besonders korrekt“, das zu kommentieren, sagte die Duma-Abgeordnete und ehemalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Swetlana Schurowa.

IOC hat noch nicht über eine offizielle Teilnahme von Russen und Belarussen 2024 in Paris entschieden

Wegen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine wurden russische Sportler für internationale Wettbewerbe gesperrt. Das IOC hat jedoch bereits den Weg für eine Wiederzulassung von Athleten aus Russland und Belarus frei gemacht. Entscheiden müssen jeweils die zuständigen Weltverbände. Über ein Startrecht für Olympia in Paris hat das IOC noch nicht entschieden.