Wie in den USA üblich, macht auch Ron DeSantis seine Frau Casey und seine drei Kinder Madison, Mason und Madie zu Wahlhelfern.
Wie in den USA üblich, macht auch Ron DeSantis seine Frau Casey und seine drei Kinder Madison, Mason und Madie zu Wahlhelfern. Giorgio Viera/AFP

Der republikanische Gouverneur von Florida, Ron DeSantis (44), hat sich einen prominenten Partner ausgesucht, um in der Nacht zu Donnerstag deutscher Zeit bekannt zu machen: Ich will US-Präsident werden. Das soll in einem  bei Twitter verbreiteten Gespräch mit dem Multi-Milliardär Elon Musk geschehen, dem neben Tesla und dem Raumfahrt-Unternehmen SpaceX auch Twitter gehört.

Lesen Sie auch: Netflix eröffnet den Kampf gegen Abo-Trittbrettfahrer >>

Musk hat bestätigt, dass er DeSantis interviewen werde: „Er hat eine ziemliche Ankündigung zu machen.“ Auf die Frage des Wall Street Journal, wen er für die Wahl am 5. November 2024 bevorzuge, sagte Musk, er und die meisten US-Amerikaner wollten jemanden im Amt haben, der „einigermaßen normal“ sei. Das kann man als Spitze gegen den wirren Ex-Präsidenten Donald Trump verstehen.

Elon Musk wird Teil der Show: Im Gespräch mit ihm will Gouverneur Ron DeSantis erklären, dass er US-Präsident werden will.
Elon Musk wird Teil der Show: Im Gespräch mit ihm will Gouverneur Ron DeSantis erklären, dass er US-Präsident werden will. Michel Euler/AP Pool

Trump hatte seine erneute Ambition aufs Amt, aus dem ihn der Demokrat Joe Biden bei der Wahl im November 2020 kegelte, schon im vergangenen November verkündet. Außerdem wollen sich die frühere UN-Botschafterin Nikki Haley und der Senator Tim Scott den Vorwahlen in der Partei stellen, an deren Ende der Kandidat feststeht.

Der große Auftritt wurde groß angekündigt

DeSantis' Frau Casey hatte bereits am Dienstag per Video klargemacht, wohin die Reise geht. Pathetisch tritt der Politiker dort hinter dem Vorhang auf eine Bühne, hinter ihm hängt eine US-Flagge. Unter dem Jubel eines unsichtbaren Publikums sagt eine Stimme: „Sie nennen es Glauben, weil man im Angesicht der Dunkelheit eine bessere Zukunft sehen kann. Ein Glaube daran, dass unsere besten Tage vor uns liegen.“

Dann atmet DeSantis noch einmal durch, geht entschlossen auf einen Vorhang zu. Als er diesen öffnet und anscheinend die Bühne betritt, endet das Video.

2018 redeten Ron DeSantis und der damalige Präsident Donald Trump noch miteinander, jetzt gehen sie sich seit Monaten aus dem Weg.
2018 redeten Ron DeSantis und der damalige Präsident Donald Trump noch miteinander, jetzt gehen sie sich seit Monaten aus dem Weg. Evan Vucci/AP

DeSantis gilt neben Trump derzeit als aussichtsreichster Anwärter der Republikaner, zeigen Umfragen. Der Mann, der schon einmal als „Trump mit Hirn“ bezeichnet worden war, ist seit Anfang 2019 Gouverneur. Im November 2022 war er mit einem starken Ergebnis im Amt bestätigt worden.

Bevor der dreifache Vater DeSantis als Politiker Karriere machte, besuchte er die Elite-Unis Yale und Harvard, war bei der Navy – und im Irak im Einsatz. Vor seiner Wahl zum Gouverneur saß er mehrere Jahre als Abgeordneter im Repräsentantenhaus.

Früher war DeSantis ein Unterstützer von Donald Trump, der ihn förderte

Er gilt seit längerem als größter parteiinterner Konkurrent von Trump, nachdem dieser vor Jahren noch eine Art Mentor für ihn war und ihn jetzt in einem Namens-Wortspiel als DeSanctimonius (DeScheinheilig) verhöhnt und heftig attackiert („totaler Ausfall“).

Trump, der in den Umfragen vorn liegt, könnte dennoch Probleme bekommen. Denn im März 2024 soll der Prozess gegen Trump in der Schweigegeld-Affäre um Sex mit einer Porno-Darstellerin beginnen.

DeSantis gehört wie Trump zum rechten Flügel der Partei und teilt Positionen mit ihm. Aber er hat nicht dessen Hang zu Skandalen, Kontrollverlust und Chaos, sondern gilt als diszipliniert und  bedacht.

Eine Zufahrt zur Disney World in Orlando (Florida). Gouverneur Ron DeSantis hat den Unterhaltungskonzern den Kampf angesagt.
Eine Zufahrt zur Disney World in Orlando (Florida). Gouverneur Ron DeSantis hat den Unterhaltungskonzern den Kampf angesagt. Joe Raedle/Getty Images North America/AFP

Dennoch führt er beispielsweise Auseinandersetzungen, die hierzulande absonderlich wirken. So hat er schweren Zoff mit Floridas großem Arbeitgeber Disney. Der hat deshalb schon Pläne beerdigt, 2000 Arbeitsplätze von Kalifornien in die Nähe des Freizeitparks „Disney World“ in Orlando zu verlegen. Die entsprechenden Baupläne legte Disney zu den Akten.

Lesen Sie auch: Laut Horoskop: Diese 3 Sternzeichen sind besonders mutig >>

Wüste Schlacht von DeSantis mit Disney, einem wichtigen Arbeitgeber in Florida

Es geht dabei um die öffentliche Ablehnung eines DeSantis-Gesetzes durch Disney. Es verbietet in allen Schulklassen Unterricht, in dem es um sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität geht.

DeSantis versuchte danach vergeblich, Disney die seit Jahrzehnten bestehende Quasi-Verwaltungshoheit über sein Riesenareal in Florida zu entziehen.  

Disney hat ihn im April verklagt: DeSantis habe den Konzern dafür zu bestrafen versucht, dass er das Recht auf freie Meinungsäußerung  wahrnahm.