Das hätte  ins Auge gehen können: Viktor Orban wurde aus Seenot gerettet.
Das hätte ins Auge gehen können: Viktor Orban wurde aus Seenot gerettet. AP/Theresa Wey

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban (59) ist während eines Kroatien-Urlaubs  in der Adria aus Seenot gerettet worden. „Sein Schlauchboot war kaputtgegangen, und so habe ich ihn, seine Frau und seinen Leibwächter ans Ufer gebracht“, berichtete der Journalist Boris Vrkic der Tageszeitung „Slobodna Dalmacija“.

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Dem Blatt, für das er früher selbst gearbeitet hatte, überließ er auch ein Foto, das ihn zusammen mit Orban in seinem Boot zeigt.

Der Schlauchboot-Vorfall ereignete sich demnach am Wochenende in einer Bucht der Insel Vis. Während der Rettungsaktion sei Orban guter Laune gewesen, führte Vrkic weiter aus. Anschließend habe er dem Politiker ein Fischrestaurant über der Bucht von Rukavac empfohlen. Der rechtspopulistische Regierungschef Orban, der kürzlich auch bei einem Treffen von Anhängern des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump in Texas auftrat, verbringt seine Sommerurlaube meist in Kroatien am Meer.

Orban pöbelte Kroatien an

Das Blatt hielt Orban gleich noch vor, seine Forderung von 2020 an die Ungarn, im eigenen Land zu urlauben  („Mehr Balaton, weniger Adria“), selbst nicht einzuhalten, und gegen seine kroatischen Gastgeber zu pöbeln: Ungarn sei ja der Zugang zum Meer genommen worden, weshalb keine Tanker in einem ungarischen Hafen anlegen könnten und man weiter russisches Pipeline-Öl beziehen müsse. Das zielte auf Kroatien, das sich den territorialen Anspruch sofort verbat.

Zum Hintergrund: Bis 1918 war Kroatien dem ungarischen Königreich untertan, das wiederum in der k. u. k. Doppelmonarchie mit Österreich verbunden war. Der österreichisch-habsburgische Kaiser war gleichzeitig ungarischer König.