Unfassbare Vorwürfe: Russen entführen und verkaufen ukrainische Kinder für Sex-Videos
Gegen rund 3000 Euro werden Kinder für sexuellen Missbrauch verkauft, klagt der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte an.

Es sind unfassbare Vorwürfe, die der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte gegen Russen erhebt: Wie Gesprächsprotokolle beweisen, entführen Russen ukrainische Kinder und verkaufen sie für sexuellen Missbrauch. Es gebe entsprechende Nachrichten in Online-Netzwerken, erklärte Dmytro Lubinets. Diese enthüllten, „dass Russen ukrainische Kinder entführen und Sex-Videos mit ihnen machen“. So seien für einen Jungen, „der demnächst eingeschult werden soll“, 250.000 Rubel (umgerechnet mehr als 3200 Euro) geboten worden.
Waisenkinder sind besonders in Gefahr
Der Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments veröffentlichte auf Telegram einen Auszug aus einem Chat von zwei Nutzern, die sich angeblich über den Verkauf eines kleinen Jungen für Kinderpornografie austauschen. „Er ist aus der Ukraine geholt worden, aus einem Waisenhaus, hat keine Verwandten“, sagt einer der beiden im Gespräch und bot Sex-Videos an. „Wir bringen Kleine für diese Art von Arbeit her. Er ist nicht der Erste, den wir geholt haben“, fügte der Nutzer hinzu.
Lubinets sagte nicht, wie er an die Kopie des Austauschs kam, forderte aber die ukrainische Polizei, Cyberpolizei und Staatsanwälte auf, „geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Schuldigen zu finden und zu bestrafen.
Die Ukraine hat bereits mehrfach russische Streitkräfte beschuldigt, Tausende von Kindern – darunter Waisenkinder – entführt und in russisch kontrolliertes Gebiet gebracht zu haben. Im September warfen auch UN-Ermittler Russland vor, in der Ukraine Kriegsverbrechen in „massivem Ausmaß“ begangen zu haben, darunter Folter und sexuelle Gewalt.
Ermittlungen zu 65.000 Kriegsverbrechen
Neben den USA setzt sich auch die EU für eine juristische Ahndung russischer Verbrechen ein. Internationale Ermittler gehen bereits seit Monaten Hinweisen auf Kriegsverbrechen in der Ukraine nach. Bisher seien fast 65.000 Vorfälle gemeldet worden, berichtete EU-Justizkommissar Didier Reynders kürzlich bei einem Justizministertreffen in Stockholm. Er nannte dies die „höchste Zahl jemals dokumentierter Kriegsverbrechen“. Sie erklärt sich unter anderem durch Handyaufnahmen, die den Ermittlern zugespielt werden.