So schöne Zähne: Richard Grenell mit Drag Queen Olivia Jones bei der Premiere von VIVID im Friedrichstadtpalast 2018.  
So schöne Zähne: Richard Grenell mit Drag Queen Olivia Jones bei der Premiere von VIVID im Friedrichstadtpalast 2018.   Foto: imago images/Ralf Müller 

Weg ist er: Nach zwei Jahren hat Richard Grenell sein Amt als US-Botschafter in Deutschland niedergelegt. Der Mann, der als wichtigster Vertreter von US-Präsident Donald Trump in Europa galt, hat hier viel Porzellan zerschlagen. 

Grenell, der bis auf Weiteres von seiner Stellvertreterin Robin Quinville ersetzt wird, hatte seinen Rücktritt bereits am Montagabend amerikanischer Zeit bei einem Besuch bei US-Präsident Donald Trump erklärt. Bereits in der vergangenen Woche hatte der 53-Jährige seinen Posten als geschäftsführender Geheimdienstkoordinator der US-Regierung abgegeben, nachdem John Ratcliffe vom Senat für dieses Amt bestätigt worden war.

Spekulationen um eine Arbeit im Wahlkampfteam Donald Trumps

Was Grenell nun vorhat, ist unklar. Es wird spekuliert, dass er ins Wahlkampfteam Trumps wechseln könnte. Grenell gilt als extrem loyal zu Trump und rühmt sich immer wieder eines guten Drahts ins Weiße Haus. Über Twitter schickt er gern Bilder mit dem Präsidenten in der Air Force One oder teilt mit, dass er gerade mit ihm telefoniert habe.

Als Botschafter in Berlin sah Grenell seine Aufgabe darin, die Politik Trumps in Deutschland und Europa offensiv zu vertreten - auf unkonventionelle, eher undiplomatische Weise.

Im politischen Berlin hat sich der Mann aus Michigan im Mittleren Westen der USA mit seiner rabiaten Art kaum Freunde gemacht. Sein bester Kontakt in die Bundesregierung ist Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Im Auswärtigen Amt und im Kanzleramt kam seine Amtsführung dagegen nicht besonders gut an. Er drohte unverblümt - zum Beispiel mit wirtschaftlichen Konsequenzen, wenn Deutschland am Bau der Pipeline Nord Stream 2 festhalte, die russisches Erdgas durch die Ostsee nach Deutschland bringen soll.

Aus der Opposition kamen sogar vereinzelt Forderungen, ihn zur „unerwünschten Person“ zu erklären und damit quasi auszuweisen.