Wladimir Putin: Zwischenruferin stört Inszenierung des Russen-Diktators in Mariupol
Während Putin mit Menschen in Mariupol sprach, störte eine Frau die Inszenierung.

Wladimir Putin ist längst wieder in Moskau. Am Montag begrüßte der russische Machthaber dort den chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping. Zuvor hatte Putin die in Russlands imperialistischem Angriffskrieg erst zerbombt und dann eroberte Stadt Mariupol besucht, um für einige Promo-Bilder in der Heimat zu sorgen und dort die Zweifel am Krieg zu zerstreuen. Nachdem es am Rande der Reise bereits Gerüchte darüber gab, dass es gar nicht der echte Wladimir Putin war, der die besetzten Gebiete besuchte, sondern ein Doppelgänger, ist dem Kreml nun ein PR-Fehler unterlaufen. Auf einem offiziell verbreiteten Video ist ein kritischer Zwischenruf zu hören.
Zwischenruf bei Putin-Besuch in Mariupol
Ukrainische Medien hatten am Montag über den Videoclip berichtet. Darin ist Putin bei einem wahrscheinlich inszenierten Treffen mit Bewohnern eines nach der Zerstörung neu aufgebauten Wohnviertels in Mariupol zu sehen. Es ist ein lockerer Plausch, in dem die vermeintlichen Bewohner unterwürfig ihre Dankbarkeit äußern. Doch dann ist sehr leise die Stimme einer Frau zu hören. Sie ruft: „Das ist alles Lüge, das ist für die Show.“
Lesen Sie auch: „Fridays for Future“ fordert Verkehrsminister zum Rücktritt auf: „Volker Wissing ist Teil der Krise“ >>

Zu sehen ist die Frau nicht. Dafür aber, wie wie Menschen aus Putins Gefolge auf den Ruf reagieren und somit bestätigen, dass es den Zwischenruf tatsächlich gegeben hat. Sie drehen sich um und geben Handzeichen. Wer die Frau ist, die den Propaganda-Auftritt von Putin in Mariupol trollte und nun sogar in einem offiziellen Kreml-Video zu hören war, ist unklar. Ebenfalls, was nach der Aussage mit ihr geschehen ist.
Wie der Propaganda-Abteilung des Kreml dieser Zwischenruf durchgehen konnte, oder ob er bemerkt, aber nicht weitgenug heruntergepegelt wurde, ist unklar.
Putin in Mariupol: USA reagieren harsch
Die US-Regierung reagierte derweil harsch auf Putins Besuch in Mariupol. „Ich hoffe, er konnte sich ein Bild von den Schäden und der Zerstörung machen, die seine Truppen in dieser Stadt angerichtet haben“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby. Die russische Seite habe mitgeteilt, dass Putin sich dort über den Wiederaufbau informiert habe. Besser wäre es, die Stadt müsste nicht wieder aufgebaut werden.