RT-Direktor Krasowski will ukrainische Kinder ertränken oder verbrennen.
RT-Direktor Krasowski will ukrainische Kinder ertränken oder verbrennen. Screenshot RT

Die Auftritte im russischen Staatssender Rossiya 1 und im Propagandakanal RT haben schon viele verstörende Momente geboten: Aufrufe zu Morden, Rache, Atombomben auf Städte wie New York oder Los Angeles abzuschießen. Was in den Talkrunden von RT, dem Propagandasender unter Leitung des Kreml, diskutiert wird, entstammt aber nicht nur den abwegigen Fantasien kranker Hirne, oftmals sind es Planspiele, die tatsächlich in russischen Militärzirkeln oder vom engsten Kreis um Präsident Wladimir Putin ausgebrütet wurden. Sie richten sich vor allem an den fanatisierten Teil der russischen Bevölkerung, auf den sich das Putin-System stützt. 

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Meist sind es sogenannte Experten, die solche sadistischen Ideen diskutieren, am Wochenende meldete sich der Direktor des RT-Kanals Anton Krasowski persönlich zu Wort. In einem Gespräch mit dem russischen Science-Fiction-Autor Sergej Lukjanenko. Dieser berichtet von Kindern in den von Russland besetzten Gebieten, von denen Russland behauptet, sie befreit zu haben.

RT-Direktor Anton Krasowski will Kinder im Fluss ertränken, „genau da, wo die Entlein schwimmen“

Doch die ukrainischen Kinder fühlten sich überhaupt nicht befreit, vielmehr sprächen sie davon, von Russland besetzt worden zu sein. Lukjanenko selbst nennt das „Hysterie“, „Lügen“ und „kranke Fantasien“, natürlich seinen sie Russen.

Die Antwort des Moderators Anton Krasowski lässt einem das Blut in den Adern gefrieren: „Diese Kinder hätte man im Fluss Theiß ertränken sollen, genau da, wo die Entlein schwimmen. Ertränkt die Kinder, ertränkt sie im Fluss Theiß.“ Abgesehen von der sadistischen Fantasie hat die Aussage noch zwei Untiefen: Die Theiß ist ein ukrainischer Grenzfluss, ein Nebenfluss der Donau, der zwischen der Ukraine, Rumänien, der Slowakei, Ungarn und Serbien verläuft, aber nicht an Russland grenzt. Krasowski nimmt also eine Eroberung der Ukraine bereits vorweg. 

Ukrainische Omas würden „Ersparnisse für ihre Beerdigungen hergeben, von russischen Soldaten vergewaltigt zu werden“

Zum anderen zitiert seine Aussage den Text eines ukrainischen Volksliedes: „Ein Entchen schwimmt auf der Theiß“, „Пливе кача по Тисині“. Dieses Lied wurde 2014 für die Opfer des Euromaidan gespielt, bei dem russische Scharfschützen gegen Ukrainer geschossen hatten. Als Alternative schlägt Krasowski vor, die Kinder in Hütten auf die Karpaten zu bringen und diese anzustecken.

Dieser unfassbaren Provokation geht eine weitere voraus: Beide Gesprächspartner scherzen über russische Vergewaltiger in der Ukraine. Lukjanenko nennt Gerüchte, denen zufolge russische Soldaten dafür Viagra erhalten, Fake News. Krasowski greift den Gedanken auf: „Ja, sie hätten Viagra erhalten, um ukrainische Omas zu vergewaltigen. Diese Omas würden doch die Ersparnisse für ihre eigenen Beerdigungen dafür hergeben, von russischen Soldaten vergewaltigt zu werden!“