Ukrainischer Geheimdienst: Der Kreml sucht einen Nachfolger für Wladimir Putin
Offenbar steigt die Unzufriedenheit mit dem langjährigen Machthaber.

Dass die ukrainischen Geheimdienste ein Auge auf Wladimir Putin haben, ist logisch. Schließlich führt der russische Machthaber seit mehr als einem Jahr einen blutigen Angriffskrieg in ihrem Land. Und immer wieder veröffentlichen die Dienste auch einige der gewonnen Informationen. So erklärte Kyrylo Budanow, Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, vor einigen Wochen, dass Putin schwer krank sei und in nicht allzu ferner Zukunft sterben werde. Nun hat sich Andriy Yusov, Sprecher des Geheimdienstes GUR, mit neuen Informationen an die Öffentlichkeit gewandt. Er sagt: Im Kreml wird schon über Putins Nachfolge diskutiert.
Ukrainischer Geheimdienst: Es wird nach einem Nachfolger für Putin gesucht
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„Es gibt ein zunehmend düsteres Verständnis für die geopolitische Katastrophe des Putin-Regimes“, erklärte Yusov in einem aktuellen Video. „Die Suche nach einem Nachfolger für Putin läuft und es ist nicht mehr Putin selbst, der das tut.“ Er ist sicher, dass nicht einmal die russische Propaganda den Druck von Putin nehmen kann. Wer als potenzieller Nachfolger im Gespräch sein soll, verriet der ukrainische Geheimdienstler allerdings nicht.
Tatsächlich verläuft der russische Angriffskrieg in der Ukraine längst nicht so, wie es sich das russische Regime unter Putin erdacht hatte. Zu Kriegsbeginn war mit einem schnellen Sieg gerechnet worden, der nach nur wenigen Wochen mit der Einsetzung einer Moskau treuen Regierung hätte enden sollen. Doch das Vorhaben scheiterte an der Widerstandsfähigkeit ukrainischer Truppen, aber auch der ukrainischen Zivilbevölkerung.
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Russlands Krieg gegen die Ukraine: Kämpfe im Osten des Landes
Derzeit ist der Osten der Ukraine schwer umkämpft. Nachdem die Ukraine im Herbst zahlreiche Gebiete befreien konnte, hat die Russische Armee zum Gegenschlag ausgeholt. Derzeit toben seit Wochen Gefechte in der Stadt Bachmut. Russische Truppen versuchen die Stadt einzunehmen, ukrainische Verteidiger wollen die Stadt jedoch nicht aufgeben.
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Der Kreml hat die Äußerungen des ukrainischen Geheimdienstes bislang noch nicht kommentiert. Ohnehin sind die Informationen, die der ukrainische Geheimdienst nun geteilt hat, nicht unabhängig zu überprüfen. Gleichwohl häufen sich Berichte über Unzufriedenheiten angesichts eines noch immer andauernden Krieges und mehr als 160.000 toten, russischen Soldaten. Auch gegen die Teilmobilmachung Russlands vor einigen Monaten gab es vereinzelten Protest aus der Bevölkerung.
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Dass der ukrainische Geheimdienst die Informationen über angebliche Nachfolge-Diskussionen ausgerechnet jetzt veröffentlicht, ist sicher kein Zufall. Erst vor wenigen Tagen hatte der Internationale Strafgerichtshof einen Haftbefehl für Wladimir Putin erlassen. Diese Gemengelage dürfte für Unruhe beim Aggressor sorgen.