Sewastopol: Auf diesem vom Telegram-Kanal des Gouverneurs von Sewastopol Michail Raswoschajew veröffentlichten Bild steigen Rauch und Flammen aus einem brennenden Treibstofftank in Sewastopol auf der Krim auf.
Sewastopol: Auf diesem vom Telegram-Kanal des Gouverneurs von Sewastopol Michail Raswoschajew veröffentlichten Bild steigen Rauch und Flammen aus einem brennenden Treibstofftank in Sewastopol auf der Krim auf. Uncredited/Sevastopol Governor Mikhail Razvozhaev telegram channel/AP/dpa

Die Ukraine schlägt zurück. Einen Tag nach einer großen russischen Angriffswelle ist in Sewastopol auf der von Russland annektierten Krim-Halbinsel ein Treibstofflager in Brand geraten. Das Großfeuer am Samstag wurde nach Angaben des Gouverneurs mutmaßlich von einer ukrainischen Drohne ausgelöst. Auch die von Russland besetzte südukrainische Stadt Nowa Kachowka sowie das russische Dorf Nowaja Tawolschanka nahe der Ukraine wurden nach Angaben der dortigen Behörden aus der Luft angegriffen.

Die Fläche des Feuers in Sewastopol gab der von Russland eingesetzte Gouverneur Michail Raswoschajew mit „rund 1000 Quadratmetern“ an.  Der Gouverneur rief die Bewohner zur Ruhe auf und teilte später mit: „Niemand wurde verletzt.“ Die Situation sei unter Kontrolle.

Die Ukraine übernahm offiziell nicht die Verantwortung für den mutmaßlichen Drohnenangriff in Sewastopol. Andrij Jusow vom ukrainischen Militärgeheimdienst erklärte, es handele sich um „Gottes Strafe, insbesondere für die in Uman getöteten Zivilisten“.

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Russische Luftangriffe töteten 26 Menschen

Von den russischen Angriffen am Freitag war insbesondere die zentralukrainische Stadt Uman betroffen. Mindestens 26 Menschen wurden nach ukrainischen Angaben bei diesen Luftangriffen getötet, darunter fünf Kinder. Es handelte sich um die größte russische Angriffswelle seit Wochen.

Sewastopol auf der 2014 durch Russland annektierten Krim ist der Sitz der russischen Schwarzmeerflotte. Die strategisch wichtige Hafenstadt wurde seit Beginn der russischen Militäroffensive in der Ukraine bereits mehrmals mit Drohnen angegriffen. Erst vor einigen Tagen hatte Russland nach eigenen Angaben einen Drohnenangriff auf den Hafen abgewehrt.

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Auch das grenznahe russische Dorf Nowaja Tawolschanka sei am Samstag von der ukrainischen Armee bombardiert worden, wie der Gouverneur der russischen Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, behauptete. Durch den Beschuss seien Stromleitungen beschädigt worden. In der Folge sei in Nowaja Tawolschanka wie auch in vier nahegelegenen Dörfern der Strom ausgefallen.

„Nach den ersten Informationen ist niemand verletzt worden“, erklärte Gladkow. Nach seinen Angaben fiel eine Granate in den Hof eines kürzlich gebauten Wohngebäudes, dabei sei „großer Schaden“ entstanden. Auch zehn weitere Häuser seien beschädigt worden. Die russischen Behörden behaupten, dass es in der Region Belgorod immer wieder Luftangriffe gebe, für welche die Ukraine allerdings keine Verantwortung übernommen habe.