Sie verbreiten Angst und Schrecken: Das sind die Horror-Raketenwerfer „TOS“ des russischen Militärs
Augenzeugen zufolge kommt Moskaus gefürchteter Mehrfachraketenwerfer TOS nun auch beim Angriff auf die Ukraine zum Einsatz.

Angst und Schrecken verbreitete er schon bei den Kriegen in Afghanistan, Tschetschenien und Syrien: Augenzeugen zufolge kommt Moskaus gefürchteter Mehrfachraketenwerfer TOS nun auch beim Angriff auf die Ukraine zum Einsatz. Auf Twitter kursierten schon am Mittwoch Aufnahmen einer solchen Todes-Maschine. Setzt Putin die Waffen wirklich ein? Das fürchtet nun auch der britische Verteidigungsminister.
Alle Infos zum Krieg in der Ukraine gibt es in unserem Newsblog >>
Horror-Waffe der Russen: Das ist der Raketenwerfer „TOS“
TOS ist die russische Abkürzung für „Schweres Flammenwerfer-System“. Das System ist auf dem Fahrgestell eines T-72-Panzers montiert und - je nach Modell - mit 24 bis zu 30 Raketen bestückt. Die Raketenwerfer sollen das Vorrücken von Kampfpanzern unterstützen und ihr Zielgebiet in ein Flammenmeer verwandeln, wie Militärexperten erklären. Ihre Salven zerstören Bunker, Festungen und ganze Gebäudekomplexe. Das System dient vor allem dem Einsatz gegen Infanteristen, die sich dort verschanzt haben.
Lesen Sie dazu auch: Der Krieg in der Ukraine und der Wehrdienst: Kann die Regierung mich einziehen – und muss ich Deutschland mit der Waffe verteidigen? >>
Was macht die Sprengkörper so verheerend? Die Raketen sind mit sogenannten thermobarischen Gefechtsköpfen ausgerüstet und in ihrer Wirkung damit Aerosolbomben vergleichbar, die eine besonders zerstörerische Kombination aus Hitze- und Druckwelle verursachen. Der bei der Explosion entstehende Feuerball verrichtet sein zerstörerisches Werk in einem Umkreis von 200 bis 400 Metern. Fachleuten zufolge handelt es sich um eines der wohl verheerendsten konventionellen Waffensysteme.
Amateurvideos zeigten, wie solche Raketenwerfer ins Land transportiert worden. Ein kurzer Clip auf Twitter soll zudem zeigen, wie ein solcher „TOS“ abgefeuert wird. „Russische TOS-1 mit thermobarischen Sprengköpfen in Aktion heute Morgen vor Charkiv. Hauptgrund warum's diese Stadt nicht mehr lange machen wird“, schreibt ein Nutzer dazu.
Jetzt auch lesen: Ukraine-Präsident Selenskyj ruft Ausländer zum Kampf gegen Russland auf – Putin reagiert mit neuen Drohungen und irren Nazi-Vorwürfen >>
Thermobarische Waffensysteme gehören auch nach Recherchen der Nachrichtenagentur dpa zum Arsenal der russischen Armee in der Ukraine. Ihr Einsatz ist wahrscheinlich, aber bisher nicht zweifelsfrei belegt. Auch Experten, die diese Videos gesehen haben, konnten dies jedoch nicht mit Gewissheit bestätigen. Definitiv identifiziert werden konnte auf Bildern in der Ukraine der Tos-1-Raketenwerfer, der thermobarische Raketen verschießen kann.
Britischer Verteidigungsminister fürchtet, dass die Waffen eingesetzt werden
Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace befürchtet den Einsatz solcher umstrittener Waffen durch die russischen Truppen in der Ukraine. Wie weit Kreml-Chef Wladimir Putin gehen werde und welche Waffen er zulasse, um sein Ziel zu erreichen, sei unklar, sagte Wallace bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Estland. Es seien jedoch thermobarische Artillerie-Waffensysteme ins Einsatzgebiet gebracht worden. „Wir sind besorgt, wie weit sie eingesetzt werden könnten“, so Wallace weiter.