Diese Goldzähne sollen laut ukrainischem Verteidigungsministerium aus einer russischen Folterkammer in der Ukraine stammen.
Diese Goldzähne sollen laut ukrainischem Verteidigungsministerium aus einer russischen Folterkammer in der Ukraine stammen. Ukrainisches Verteidungsministerium

Die Quelle der Bilder, die derzeit in den sozialen Medien die Runde machen, könnte offizieller nicht sein. Sie stammen aus dem ukrainischen Verteidigungsministerium. In einem Twitter-Post werden eine Gas-Maske sowie eine Kiste mit Gold-Zähnen gezeigt. Die naheliegende Assoziation: Auschwitz-Birkenau. In dem von Nazis in Polen errichteten KZ wurden vergasten Häftlingen ebenfalls Goldzähne entnommen und später eingeschmolzen. Das Trauma von der Nazi-Herrschaft sitzt auch in der Ukraine tief: Von 2,7 Millionen vor dem zweiten Weltkrieg dort lebenden Juden fielen 1,5 Millionen dem Holocaust zum Opfer.

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Tweet spricht von „Mini-Ausschwitz. Wie viele davon werden noch in der besetzten Ukraine gefunden werden?“

Darauf spielt der Text des Tweets an, dessen Bilder in einer Folterkammer in dem kürzlich von der Ukraine befreiten Dorf Pisky-Radkivsi aufgenommen worden sein sollen. Die abgebildete Gasmaske soll einem Opfer übergestülpt worden sein, der lebendig mit schwelenden Lumpen begraben worden sein soll. Und daneben abgebildet: die Goldzähne. „Ein Mini-Ausschwitz. Wie viele davon werden noch in der besetzten Ukraine gefunden werden?“

Der Blogger, der die Bilder ursprünglich veröffentlich hatte, hatte noch Beweisfotos mit Gebissen sowie einem Dildo beigefügt. Sie sollen die forensischen Ermittlungen dokumentieren, die russische Kriegsverbrechen belegen könnten.

Nachforschungen in der Ukraine vor Ort ergaben, was die Bilder tatsächlich abbilden

Bei Nachforschungen der ‚Bild‘ vor Ort ergab sich allerdings eine andere Erklärung für die Fotos von Goldkronen und Gebissen: Sie stammen offenbar von den Patienten eines dort tätigen Zahnarztes namens Sergey.  Russen sollen die Kronen gestohlen haben, die tatsächlich hauptsächlich aus rostfreiem Stahl gefertigt sein sollen. „Wenn sie hier gefunden wurden, müssen sie von mir sein“, so der Zahnarzt gegenüber der ‚Bild‘.

Obwohl die vom ukrainischen Verteidigungsministerium verbreiteten Bilder offenbar nicht das belegen, was in dem Tweet ausgesagt wird, haben auch internationale Ermittler zahlreiche Beweise gesammelt, die auf systematische Folter russischer Besatzer in der Ukraine hinweisen.