Irre Aussagen im Staatsfernsehen

Russen-Moderatorin ruft Putin zu Endlösung der Ukraine-Frage auf

In der geifernden Propaganda im Russen-TV setzte eine Moderatorin einen neuen Tiefpunkt und rief Putin dazu auf, eine ganze Region auszulöschen.

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Von Russland getötete Zivilisten werden in einem Wald bei Isjum in der Region Charkiw exhumiert. Die russische Propagandistin Olga Skabejewa rief nun dazu auf, alle Lebewesen in der Region zu vernichten.
Von Russland getötete Zivilisten werden in einem Wald bei Isjum in der Region Charkiw exhumiert. Die russische Propagandistin Olga Skabejewa rief nun dazu auf, alle Lebewesen in der Region zu vernichten.Evgeniy Maloletka/AP/dpa

Die Hetze im Russen-TV gegen die Ukraine wird immer brutaler! Nach den jüngsten von der Ukraine unterstützten Angriffen von russischen Einheiten auf Russlands Territorium, rief eine Moderatorin des Staats-Fernsehsenders Rossiya 1 nun dazu auf, besonders brutal gegen die Ukraine vorzugehen. 

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Die Staats-Propagandistin Olja Skabejewa forderte in ihrer Sendung am Samstag im Staatssender auch dazu auf, eine ganze ukrainische Region auszulöschen. Die Sendung wurde von der US-Kolumnistin Julia Davis übersetzt, die die Propaganda-Auswüchse im Russen-TV dokumentiert.

Russen-Propagandistin fordert Auslöschung ganzer Region

Im Ausschnitt aus der Sendung von Skabejewa ergibt sich ein bitteres Bild der Situation in Russland. Aus den Angriffen der von der Ukraine unterstützten Einheiten könne Skabejewa nur einen Schluss ziehen: „Die Ukraine-Frage muss ein für alle mal gelöst werden.“ Sonst könne es für Russland zu spät sein. Russland müsse sicherstellen, dass der Ukraine die Möglichkeit für einen Angriff genommen werde.

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Die Russen-Propagandistin präsentierte dazu auch einen brutalen Vorschlag. „Was einem da einfällt, ich sage es noch einmal, ist es, jedes lebendige Etwas in der Region Charkiw zu vernichten als Bestrafung und als Abschreckung“, so Skabejewa, die auch zuvor schon mit radikalen und mordlüsternen Aussagen aufgefallen ist. Die Entscheidung für einen solchen Angriff könne jedoch nur Russlands Oberkommandierender treffen: Wladimir Putin.

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In der Region Charkiw wurden im vergangenen September nach dem Zurückdrängen der russischen Besatzer hunderte Leichen von Zivilisten und Kriegsgefangenen gefunden. Viele von ihnen wiesen laut unabhängigen Untersuchungen Spuren von Folter auf. Viele wurden gezielt getötet.

Weitere Angriffe aus russisches Territorium

Derweil sind die Angriffe auf russisches Territorium von der Ukraine aus am Sonntag weitergegangen. In einem russischen Dorf an der Grenze zur Ukraine haben nach Angaben des Gouverneurs der Region am Sonntag erneut Kämpfe stattgefunden. Eine „Sabotagegruppe“ sei in den Ort Nowaja Tawolschanka gekommen, es werde gekämpft, teilte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, im Onlinedienst Telegram mit. Zu den angeblichen Saboteuren merkte auch er an: „Ich hoffe, sie werden alle vernichtet“.

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Zugleich erklärte sich Gladkow zu Verhandlungen mit pro-ukrainischen russischen Kämpfern bereit, die sich zu Angriffen in der Grenzregion bekannt hatten. „Das Einzige, was mich davon abhält, mit ihnen zu verhandeln, sind unsere Männer, die in ihren Händen sind“, erklärte der Gouverneur.

Experten: Ukraine will Russland zur Verlegung von Fronteinheiten zwingen

Gladkow rief am Sonntag die Einwohnerinnen und Einwohnern von Dörfern im Bezirk Schebekino auf, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Mehr als 4000 Menschen seien bereits in provisorischen Unterkünften in der Region Belgorod untergebracht, teilte der Gouverneur mit. Am Sonntag sollten Minderjährige aus Grenzdörfern und Kinder von in der Ukraine kämpfenden Soldaten in Jugendlager gebracht werden, kündigte er an.

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Militärexperten vermuten, dass die Ukraine mit den Angriffen der Einheiten auf Dörfer entlang der Grenze, die Russen zu Verlegung von Truppen bewegen will. Russland müsste dann Truppen aus anderen schwer befestigten Abschnitten der Front abziehen, um die Grenze zu sichern. Die Ukraine will in nächster Zeit eine Gegenoffensive starten. Ein Abzug von Fronteinheiten der Russen könnte einen Durchbruch der Ukrainer erleichtern.