Urlauber am Strand der Krim, weit von der Front entfernt – und im Hintergrund steigt Rauch vom Luftwaffenstützpunkt Saki auf. Dort soll es einen Toten gegeben haben.
Urlauber am Strand der Krim, weit von der Front entfernt – und im Hintergrund steigt Rauch vom Luftwaffenstützpunkt Saki auf. Dort soll es einen Toten gegeben haben. AP

Die Ursache der Explosionen auf dem russischen Luftwaffen-Stützpunkt Saki auf der 2014 annektierten Krim, denen nach ukrainischen Angaben am Dienstag mindestens zehn Flugzeuge zum Opfer fielen, bleibt rätselhaft.

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Moskau sprach von einem „Verstoß gegen Brandschutzregeln“ am Munitionsdepot. Ähnliches hieß es aber auch kurz nach der Versenkung ihres Raketenkreuzers Moskwa, der im April von ukrainischen Raketen getroffen worden war. Vielleicht ist es dem russischen Militär peinlich, eine Attacke nicht abgewehrt haben zu können.

Die Meldungen aus der Ukraine zu dem mutmaßlichen Angriff sind widersprüchlich. Gegenüber der New York Times erklärte ein ukrainischer Militär, es sei eine neue Waffe hoher Reichweite eingesetzt worden, auch Partisanen hätten eine Rolle gespielt. Ähnlich äußerte sich ein Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Die Washington Post fand eine anonyme Quelle, die von einem Kommando-Unternehmen sprach.

Selenskyj verspricht Rückeroberung der Krim

Für einen ukrainischen Angriff, möglicherweise auch mit einer neuen Kurzstreckenrakete Hrim-2, sprechen Äußerungen aus Kiew wie „Das war erst der Anfang“. Selenskyj jedenfalls erklärte nach dem Angriff, man werde die Halbinsel zurückerobern: „Die Krim ist ukrainisch, und wir werden sie niemals aufgeben.“

Refat Tschubarow, von den Russen vertriebener oberster Repräsentant der Krim-Tataren, schrieb auf Telegram: „Die Explosionen auf dem russischen Luftwaffenstützpunkt auf der zeitweilig besetzten Krim sind der ‚erste Aufruf‘ an die Russen, die sich illegal dort aufhalten, die Halbinsel unverzüglich zu verlassen.“