Putin-Minister: 6.000 russische und 60.000 ukrainische Soldaten in Ukraine gefallen
Russlands Verteidigungsminister hat das erste Mal sein Monaten die Verluste der russischen Armee angegeben. Experten halten sie für weit höher.

Seit Monaten hat Russland keine Zahlen über in der Ukraine gefallenen Soldaten veröffentlicht. Nun äußerte sich Verteidigungsminister Schoigu dazu. „Die Verluste Russlands belaufen sich auf 5937“, sagte Schoigu am Mittwoch bei einer Ansprache im russischen Fernsehen.
Es ist das erste Mal seit dem Frühjahr, dass Russland offizielle Zahlen veröffentlicht. Damals wurde die erste Zahl von 1351 Toten genannt.
Experten zweifeln an den Zahlen der Gefallenen
Doch dass die Zahlen stimmen, bezweifeln unabhängige Beobachter! Sie gehen von deutlichen höheren Verlusten Russlands aus. Russland führt seit knapp sieben Monaten einen brutalen Angriffskrieg in der Ukraine. Zuletzt kamen die russischen Truppen kaum noch voran, mussten sogar Rückschläge einstecken. Putins Soldaten hatten seit Beginn des Septembers die Region Charkiw nahezu komplett geräumt.
Die Ukraine beziffert die Zahl der russischen Gefallenen hingegen auf über 55.000 Soldaten. Hinzu kämen zehntausende Verletzte. Militärexperten gehen zwar davon aus, dass auch die Ukrainer übertreiben. Dennoch dürfe die Zahl der russischen Gefallenen bereits bei mehr als 20.000 liegen.
Putin hat wegen der Schwierigkeiten nun eine Teilmobilmachung ausgerufen. Diese soll zunächst rund 300.000 Russen betreffen.
Ukraine soll laut Russland 60.000 Soldaten verloren haben
Derweil bezifferte Schoigu die Zahl getöteter ukrainischer Soldaten mit mehr als 60.000. Hinzu kämen fast 50.000 Verletzte, so dass die „Verluste“ insgesamt bei mehr 100.000 lägen, so Schoigu am Mittwoch im Staatsfernsehen.
Damit habe die Ukraine mehr als die Hälfte ihrer einstigen Streitkräfte, die anfangs aus mehr als 200.000 Menschen bestanden haben sollen, verloren, behauptete der russische Verteidigungsminister. Die Ukraine selbst hatte die Todesopfer in den eigenen Reihen Ende August auf annähernd 9.000 Soldaten beziffert.