Feuerwehrleute löschen ein Feuer nach einem russischen Angriff auf ein Wohnhaus in der ukrainischen Stadt Uman.
Feuerwehrleute löschen ein Feuer nach einem russischen Angriff auf ein Wohnhaus in der ukrainischen Stadt Uman. Bernat Armangue/AP

Es war eine erneute Horrornacht, die hinter der Ukraine liegt. Russland hat die Ukraine erneut mit Raketen massiv angegriffen. Die meisten Flugkörper wurden abgefangen, doch aus der Stadt Pawlohrad im Südosten der Ukraine gab es Berichte und Videos von massiven Explosionen.

Derweil berichtete der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, dass in der Nacht 18 Marschflugkörper auf das Land abgefeuert worden seien. „Gegen 2.30 Uhr nachts haben die russischen Okkupanten die Ukraine mit strategischen Bombern attackiert, neun Tu-95 aus dem Kreis Olenogorsk (Murmansk) und zwei Tu-160 aus dem Raum des Kaspischen Meeres“, schrieb er.

Flugabwehr zerstört die meisten Marschflugkörper

Laut dem Generalstab der ukrainischen Streitkräfte konnten von 18 auf die Ukraine abgeschossenen Marschflugkörpern immerhin 15 abgefangen werden.

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Die ukrainische Hauptstadt Kyjiw wurde zudem noch mit Drohnen angegriffen. Die Flugabwehr konnte dort jedoch laut dem Bericht alle Angriffe abwehren. Die Raketenabwehr der Ukraine war zuletzt durch die Lieferung hochmoderner Abwehrsysteme auch aus Deutschland verstärkt worden.

Massive Explosionen nach Treffer in Pawlohrad

Aus der Region Dnipropetrowsk im Osten des Landes gab es jedoch Berichte über massive Explosionen. Nach Angaben der dortigen Regionalverwaltung wurden 25 Menschen verletzt und Dutzende von Gebäuden in der Stadt Pawlohrad beschädigt. In der Stadt sei nach einem Treffer ein Feuer in einem Industrieobjekt ausgebrochen. In Videos, die aus der Stadt stammen sollen, waren riesige Explosionen zu sehen.

Darüber hinaus seien 25 mehrstöckige Gebäude, 19 Einfamilienhäuser, fünf Geschäfte und sechs Schul- und Kindergartengebäude beschädigt worden. Auch im Landkreis habe es weitere Einschläge gegeben. So seien in einem Dorf fast 40 Wohnhäuser beschädigt worden. Sieben Raketen habe die Flugabwehr abgefangen, fügte er hinzu. Fotos in den sozialen Netzwerken zeigen die massive Zerstörung an Wohnhäusern.

Toter und Verletzte durch Beschuss in Cherson

Bei erneuten russischen Angriffen in der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben in der Region Cherson ein Mensch getötet und drei weitere verletzt worden. Die russischen Streitkräfte hätten „im Laufe des vergangenen Tages 39 Beschüsse ausgeführt“, die Stadt Cherson im Süden des Landes sei „achtmal“ getroffen worden, erklärte Oleksandr Prokudin von der Militärverwaltung Cherson am Montag. „Infolge der russischen Aggression kam eine Person ums Leben und drei weitere, darunter ein Kind, wurden verletzt.“

Bereits am Freitag hatte es einen massiven Raketenangriff auf Ziele in der Ukraine gegeben. Dabei wurden auch Wohnhäuser unter anderem in Uman in der Zentralukraine zerstört. Mindestens 19 Zivilisten kamen ums Leben, 24 wurden verletzt. Bilder zeigten, wie ein Plattenbau in Uman in Trümmern lag.

Angriffe inmitten der Vorbereitung auf Offensive

Die jüngsten russischen Angriffe erfolgten inmitten der Vorbereitungen der Ukraine auf eine geplante Frühjahrsoffensive gegen die russischen Angreifer. Die Ukraine hatte am Wochenende in diesem Zuge ein Treibstofflager auf der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim angegriffen.

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Kyjiw hatte in den vergangenen Monaten immer wieder sein Ziel betont, die russischen Truppen aus den besetzten Gebieten im Süden und Osten des Landes zu vertreiben. Hauptschauplatz der Kämpfe in der Ukraine ist derzeit der Osten des Landes.