Russische Hubschrauber vom Typ Mi-8 bei einem Einsatz.
Russische Hubschrauber vom Typ Mi-8 bei einem Einsatz. SNA/Imago

Zunächst fliegt der Hubschrauber weit oben über die Dörfer, dann blitzt er auf wie ein Feuerball. Kurz darauf rauschen die brennenden Trümmer zu Boden. Nun ist auch der Schall der Explosion zu hören. Es sind Bilder, die es aus dem Krieg Russlands gegen die Ukraine schon häufiger gab. Dennoch sind die Aufnahmen aus den sozialen Medien vom Samstag besonders, denn der Hubschrauber wurde in der Region Brjansk in Russland abgeschossen, etwas entfernt von der Grenze zur Ukraine.

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Mittlerweile ist auch klar, dass es nicht nur ein Helikopter war, der über russischem Gebiet abgeschossen wurde. Insgesamt drei Hubschrauber vom Typ Mi-8 und zwei Kampfjets, jeweils einer vom Typ Su-34 und Su-35 der russischen Luftwaffe wurden laut Behördenangaben getroffen. Laut Berichten aus russischen Kanälen soll keiner der Insassen überlebt haben. Die Ursache ist derzeit noch unklar.

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Russland durchsucht Region von Hubschrauberabschuss nach Saboteuren

Laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass werde derzeit die Region nach Saboteuren durchsucht, die die Helikopter und die Kampfjets abgeschossen haben könnten. Auch Berichte über Abschüsse von anderen Luftfahrzeugen gab es. 

Die ukrainische Luftwaffe hat eine Verantwortung für den Abschuss von Kampfjets und Hubschraubern auf russischem Gebiet in der Region Brjansk offiziell zurückgewiesen. Zugleich sagte Luftwaffensprecher Jurij Ihnat am Sonntag im ukrainischen Fernsehen, es seien insgesamt nicht zwei, sondern drei Hubschrauber sowie zwei Kampfjets abgeschossen worden. Die russische Flugabwehr sei dafür verantwortlich, sagte er.

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Der für Russland in der Ostukraine kämpfende Kommandeur Alexander Chodakowski machte Kiew für den Abschuss verantwortlich. Die Ukraine habe inzwischen die Möglichkeiten durch die westlichen Waffenlieferungen, ihre Handlungsspielräume zu erweitern. Dass die russische Flugabwehr durch einen „dummen Fehler“ gleich mehrere eigene Maschinen abgeschossen haben soll, wies er zurück.

Trümmerteile fallen auf Grundstücke

Zunächst hatte Tass den Absturz eines Hubschraubers in dem Ort Klinzy gemeldet. Später meldete die Nachrichtenagentur auch noch den Absturz eines russischen Kampfjets vom Typ Suchoi Su-34. Am Nachmittag berichteten dann noch mehrere Medien von einem zweiten Hubschrauberabsturz. Noch später meldeten russische Medien auch den Abschuss einer Su-35. Die Absturzstellen sind alle in maximal 20 Kilometer Entfernung von Klinzy. Am Sonntag gab die Ukraine dann an, dass drei Hubschrauber und nicht zwei abgestürzt seien.

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Offiziell bestätigt hat der Brjansker Gouverneur Alexander Bogomas nur den Absturz eines Hubschraubers bei Klinzy. Dabei seien fünf Hausgrundstücke beschädigt worden. Eine Frau sei verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden, sagte er. Es sei ein Einsatzstab gebildet worden. Details nannte er zunächst nicht.

Russland beklagt immer wieder den Beschuss seiner an die Ukraine grenzenden Regionen. Dort gab es bereits Schäden, Tote und Verletzte - allerdings nichts Vergleichbares mit dem auf die Zerstörung der Ukraine gerichteten russischen Angriffskrieg. Die ukrainische Führung betont immer wieder, in dem Konflikt kein russisches Staatsgebiet anzugreifen.

Alle Besatzungsmitglieder getötet

Insgesamt sollen laut russischen Medien neun Crewmitglieder bei den Abschüssen getötet worden sein. In sozialen Netzwerken wurden Videos von den brennenden Wrackteilen verbreitet. Jeweils drei seien beim Abschuss der Hubschrauber, zwei beim Abschuss der Su-34 und der Pilot beim Abschuss der Su-35 getötet worden sein.

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Vom russischen Verteidigungsministerium, das aus dem Gebiet auch seine Angriffe gegen die Ukraine führt, gab es zunächst keine Stellungnahme. Russischen Berichten zufolge sollen die beiden Kampfjets auf dem Weg zu Einsätzen in der ukrainischen Region Tschernihiw gewesen sein. Die Helikopter seien als Begleitung unterwegs gewesen und hätten die Crews bei einem Abschuss bergen sollen.

Der ukrainische Luftwaffensprecher Ihnat sagte, die russischen Jets hätten einen Angriff mit Gleitbomben vorbereitet. „Sie wollten unsere friedlichen Menschen, unsere Regionen bombardieren“, sagte er. Für ihn sei es daher angenehm, solche Neuigkeiten über Abstürze beim russischen Feind zu lesen.