Grenzübergang von Finnland nach Russland.
Grenzübergang von Finnland nach Russland. Steffen Trumpf/dpa

Viele Russen wollen offenbar nur noch weg aus Putins Reich – besser heute als morgen. Ein Jahr nach Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine suchen immer mehr Russen ihr Glück beim Nachbarn im Norden.

Das benachbarte Finnland zählte 2022 so viele russische Einwanderer wie seit mindestens 30 Jahren nicht mehr. 2022 verzeichnete Finnland mehr als 6000 Einwanderer aus Russland, was mehr als dem Doppelten des Vorjahreswertes entsprach. Das ging aus Zahlen hervor, die die finnische Statistikbehörde am Mittwoch veröffentlichte. Nicht einmal 1991 – dem Jahr des Zusammenbruchs der Sowjetunion – war dieser Wert so hoch gewesen.

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45.000 Ukrainer erhielten in Finnland Schutzstatus

Generell verzeichnete Finnland 2022 einen Rekordwert bei den Einwanderungszahlen, die in den Vorjahren zwischen 29.000 bis 36.000 Menschen pro Jahr gelegen hatten: Fast 50.000 Menschen kamen demnach im vergangenen Jahr in das nördlichste Land der EU. Da es bei den Werten explizit um Einwanderer und nicht um Flüchtlinge geht, sind Schutzsuchende aus der Ukraine da noch nicht eingerechnet. Nach Angaben des finnischen Rundfunksenders Yle haben 2022 mehr als 45.000 Ukrainer Schutzstatus in dem 5,5-Millionen-Einwohner-Land erhalten.

Den Statistiken zufolge nahm vor allem die Zuwanderung aus Russland, den Philippinen und der Türkei zu. Aus Deutschland wanderten rund 1200 Menschen ein, was in etwa dem Wert der beiden Vorjahre entsprach. Die Vergleichszahlen umfassen den Zeitraum 1990 bis 2022.