Bombardierung ziviler Ziele

7 Tote und 58 Verletzte bei russischem Beschuss von Cherson

Ukrainische Regierung spricht von „Terror“.

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Einsatzkräfte kümmern sich um einen der Verletzten in Cherson.
Einsatzkräfte kümmern sich um einen der Verletzten in Cherson.AFP/Dimitar Dilkoff

Auch zu Weihnachten gibt es keine Pause im Krieg Russlands gegen die Ukraine. Bei einem russischen Angriff auf Cherson sind Heiligabend nach Angaben der Präsidialverwaltung in Kiew 7 Menschen getötet und 58 weitere verletzt worden. Darunter seien 18 Schwerverletzte, teilte der Vizechef des Präsidialamtes in Kiew, Kyrylo Tymoschenko, am Samstag mit. Zuvor hatte er von 5 Getöteten und 20 Verletzten gesprochen. Tymoschenko veröffentlichte dazu in seinem Kanal des Nachrichtendienstes Telegram Fotos von leblosen Menschen im Zentrum der unlängst von der russischen Besatzung befreiten Stadt.

Nach ukrainischen Angaben beschießen russische Truppen die Stadt weiter aus anderen Teilen des besetzten Gebiets Cherson. Der Großteil des Gebiets wird weiterhin von russischen Truppen kontrolliert. Russland hatte die Region Cherson annektiert.

„Die Russen haben wieder Terror verübt und das Stadtzentrum beschossen“, teilte Tymoschenko mit. „Menschen sind gestorben, Gebäude sind zerstört.“ Am Samstag seien wegen des Wochenendes viele Menschen auf den Straßen unterwegs gewesen.

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Präsident Selenskyj: Sie töten zum Vergnügen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte den Angriff als weiteres Verbrechen des „Terrorstaates“ Russland direkt vor Weihnachten. Die Fotos von den Toten würden von sozialen Netzwerken sicher markiert wegen des Inhalts. „Aber das ist kein sensibler Inhalt, das ist das reale Leben der Ukraine und der Ukrainer“, sagte er.

Es gebe dort keine militärischen Ziele, betonte Selenskyj. Das sei kein Krieg. „Das ist Terror, das ist Töten um der Einschüchterung und des Vergnügens willen“, meinte er. „Die Welt muss sehen und verstehen, welches absolute Böse wir bekämpfen“, sagte er.

Ukrainische Truppen hatten die Stadt Cherson im Herbst nach einem Abzug der russischen Streitkräfte befreit. Die russischen Besatzer zogen sich auf die andere Seite des Flusses Dnipro zurück. Der Kreml hatte betont, dass Russland die gesamte Region Cherson als sein Staatsgebiet ansehe und nicht aufgebe.

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