Die Kertsch-Brücke, die Russland mit der annektierten Krim verbindet, steht in Flammen.
Die Kertsch-Brücke, die Russland mit der annektierten Krim verbindet, steht in Flammen. Imago/Alyona Popova

Die Kertsch-Brücke war eines der wichtigsten Projekte infolge der widerrechtlichen Annexion der Krim durch Russland. Die 19 Kilometer lange Brücke verbindet nämlich die ukrainische Halbinsel mit dem russischen Festland. 2018 wurde sie fertiggestellt, 2019 startete auch der Bahnverkehr, doch nun steht alles still. Am frühen Samstagmorgen berichteten mehrere Medien über ein Feuer auf der Brücke!

Kertsch-Brücke: Russlands Verbindung zur Krim in Flammen

In den sozialen Medien kursieren Videos, die einen brennenden Streckenabschnitt und stark beschädigte Spuren zeigen. Teile der Straßenbrücke sollen eingestürzt und ins Meer gefallen sein. Der Brückenbogen, der die Meerenge von Kertsch überspanne, sei laut russischen Behörden aber nicht beschädigt worden. Demnach habe es eine Explosion gegeben, durch die sieben mit Treibstoff gefüllte Kesselwagen eines Güterzugs in Brand gesetzt worden waren. Wie genau es dazu kommen konnte, ist allerdings noch unklar. Laut Angaben russischer Behörden sollen bei dem Vorfall drei Menschen gestorben sein.

Die Rauchwolke von der Kertsch-Brücke ist gut zu sehen.
Die Rauchwolke von der Kertsch-Brücke ist gut zu sehen. Imago/Alyona Popova

Russland transportiert Kriegs-Ausrüstung über die Kertsch-Brücke

Seit der russische Angriffskrieg auf die Ukraine läuft, dient die Kertsch-Brücke vor allem zum Transport militärischer Ausrüstung für die russischen Streitkräfte. Auch der dürfte mit der Sperrung nun stocken. Die von Russland eingesetzte Krim-Regierung in Simferopol prüfe den Berichten nach nun eine Fährverbindung, um den Verkehr wieder zum Laufen zu bringen.

Nach dem Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine kam es auf mehreren Militärstützpunkten auf der Krim vereinzelt zu Explosionen. Zudem gab es Drohungen aus Kiew, die Kertsch-Brücke unter Beschuss zu nehmen. Russland kündigte für den Fall eines Beschusses der Brücke an, wieder Ziele in der ukrainischen Hauptstadt ins Visier zu nehmen. Was hinter dem aktuellen Brückenbrand steht, ist aber noch unklar - auch, wenn Wladimir Konstantinow, Chef des Krim-Parlaments, „ukrainische Vandalen“ hinter dem Feuer vermutet.

Lesen Sie auch: Rache für Nobelpreis: Russische Justiz ordnet Beschlagnahmung von Memorial-Büros in Moskau an – Kult-Rapper zu „ausländischem Agenten“ erklärt >>

Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak äußerte sich durchaus froh, über die Beschädigungen an der Brücke, ohne zu den dabei auf eine etwaige Verantwortung der Ukraine einzugehen. Er schrieb in Bezug auf die widerrechtlich von Russland annektierte Krim: „Alles Illegale muss zerstört werden, alles Gestohlene muss an die Ukraine zurückgegeben werden, alles, was von Russland besetzt ist, muss vertrieben werden.“