Die letzten Sekunden im Leben des Kriegsgefangenen. Kurz darauf wird er erschossen.
Die letzten Sekunden im Leben des Kriegsgefangenen. Kurz darauf wird er erschossen. Twitter

Es ist ein Video welches jeden Betrachter geschockt und angewidert zurücklässt. Ein heute veröffentlichtes Video soll die Erschießung eines ukrainischen Kriegsgefangenen vermutlich durch russische Soldaten zeigen.

Das Video wurde am Montag von mehreren Journalisten und auch vom ukrainischen Präsidentenberater Andrij Jermak geteilt. Darauf zu sehen ist ein Mann in einer ukrainischen Uniform, der eine Zigarette raucht. Er wird auf Russisch angesprochen. Er antwortet mit den Worten: „Slawa Ukrajini“, dem patriotischen Schlachtruf, den Ukrainer sich zurufen. Er bedeutet „Ruhm der Ukraine!“.

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Kriegsgefangener Ukrainer wird brutal von Russen erschossen

Es sind die letzten Worte, die der Mann spricht, denn kurz danach feuern Männer mit Gewehren auf den wehrlosen und unbewaffneten Kriegsgefangenen. Er wird getroffen, sackt zusammen. Selbst dann noch werden Schüsse auf seinen Kopf und Körper abgegeben. 

Kurz darauf sagt einer der möglichen Schützen im Hintergrund wüste Schimpfwörter auf Russisch, die sich ungefähr mit „Stirb, du verdammte Hure“ übersetzen lassen.

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Bei dem ermordeten Soldaten handelt es sich um den 1980 geborenen Oleksandr Mazijewskyj aus der Stadt Nischyn in der Region Tschernihiw im Norden der Ukraine. Er war bei der 119. Separaten Brigade der Territorialverteidigung, zu der er sich nach Beginn der russischen Invasion am 24. Februar vergangenen Jahres freiwillig gemeldet hatte. Mazijewskyj war zuletzt lebend gesehen worden, bevor er am 30. Dezember vergangenen Jahres zu einem Einsatz bei Soledar in der Nähe von Bachmut aufbrach. 

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Mittlerweile haben sowohl seine Einheit als auch das Regionalkommando Süd der Ukrainischen Streitkräfte seine Identität bestätigt. Auch die Mutter des Toten hatte ihn im Video erkannt. Der Leichnam des Soldaten war bereits Anfang Februar an die Ukraine in einem Austausch übergeben worden. Sein Leichnam wurde von Angehörigen identifiziert. Die Todesursache laut Protokoll des Gerichtsmediziners: mehrere Schusswunden.

Zuvor hatten mehrere Medien, auch der KURIER, unter Berufung auf einen Post er 30. Unabhängigen Mechanisierten Brigade „Konstantin Ostrovsky“ berichtet dass der Tote Tymofiy Mykolayovych Shadura sein soll. Er soll in der Oblast Donezk bei Bachmut seit dem 3. Februar diesen Jahres vermisst worden sein. Diese Informationen haben sich jedoch mittlerweile als falsch herausgestellt. 

Erschießung ist schweres Kriegsverbrechen

Präsidentenberater Andrij Jermak, der das Video teilte, kommentierte: „Kriegsverbrechen werden in Russland kultiviert. Und sie werden durch ihre Propaganda und Mythen über die ‚Nazis‘ getüncht.“

Jermak bezog sich darauf, dass Russland den brutalen Angriffskrieg in der Ukraine immer wieder mit einer angeblichen „Entnazifizierung“ der Ukraine rechtfertige. Unter dem Deckmantel der Propaganda begehe Russland dann schwere Kriegsverbrechen. 

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Das bloße Zurschaustellen von Kriegsgefangenen ist bereits ein Kriegsverbrechen, wird jedoch von beiden Seiten praktiziert. Die Erschießung unbewaffneter Soldaten ist aber besonders verwerflich.

Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft hat angekündigt, Ermittlungen aufzunehmen, so das Büro von Generalstaatsanwalt Andrij Kostin.

Ukrainer ehren den Getöteten

Dementsprechend reagierten auch viele prominente Ukrainer in den sozialen Netzwerken auf das Video und zeigten sich schockiert. 

„Wenn die intern. Gemeinschaft nicht schafft, Verbrecher zur Rechenschaft zu ziehen, wird nur die Rache die Menschen leiten. Die Ukrainer werden all diese Verbrechen nie verzeihen“, schrieb die ukrainische Wissenschaftlerin Ljudmyla Melnyk auf Twitter. 

Anton Geraschtschenko, Berater im Innenministerium teilte Kunstwerke, die Ukrainer in Erinnerung an den Getöteten erstellt haben. Sie zeigen ihn in der Pose seiner letzten Sekunden, mit einer Zigarette in der Hand. Viele Werke ziert der Schlachtruf „Slawa Ukrajini“.