Nach Raketen-Terror

Britischer Geheimdienst: Moskau geht die Munition aus - und Putin begeht fatale Fehler!

Russland will mit einem brutalen Raketeneinsatz Stärke zeigen – doch beweist tatsächlich Schwäche.

Teilen
Ein Sanitäter geht in Kiew an einem brennenden Auto nach einem russischen Angriff vorbei.
Ein Sanitäter geht in Kiew an einem brennenden Auto nach einem russischen Angriff vorbei.dpa/Roman Hrytsyna

Russland wollte mit seiner Rache-Attacke Stärke demonstrieren: Mehr als 80 Raketen auf Kiew und andere Städte in der Ukraine, und am Dienstag legte Russland nochmal nach. Doch eine Analyse des britischen Geheimdienstes zeigt: Moskau geht die Munition aus!

Raketenagriffe auf mehrere ukrainische Städte, Angriffe mit mutmaßlich iranischen Kamikaze-Drohnen: 19 Menschen kamen bei den russischen Angriffen allein am Montag ums Leben. Russlands Präsident Wladimir Putin will angesichts der russischen Misserfolge Stärke demonstrieren, doch tatsächlich steht die Armee mit dem Rücken zur Wand.

„Wir wissen, und das wissen auch russische Kommandeure im Krieg, dass ihnen die Ausrüstung und Munition ausgeht“

Denn Moskau geht nach Einschätzung britischer Geheimdienste im Ukraine-Krieg zunehmend die Munition aus. „Wir wissen, und das wissen auch russische Kommandeure im Krieg, dass ihnen die Ausrüstung und Munition ausgeht“, sagte der Direktor des britischen Geheimdienstes GCHQ, Jeremy Fleming, einem vorab veröffentlichten Redemanuskript zufolge, aus dem die BBC zitierte. Der russische Präsident Wladimir Putin mache Fehleinschätzungen und strategische Fehler.

„Da er intern kaum herausgefordert wird, haben sich seine Entscheidungen als fehlerhaft herausgestellt“, so der Geheimdienstdirektor. Mittlerweile würde auch dem russischen Volk klar, welche Konsequenzen „Putins selbstgewählter Krieg“ für sie persönlich im eigenen Land habe - etwa weniger Möglichkeiten zu reisen und kaum noch Zugang zu modernen Technologien und externen Einflüssen aufgrund der westlichen Sanktionen.

Armeegeneral Sergej Surowikin steht vor russischer Armee, die schlecht für die Aufgabe ausgestattet ist

Im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums gehen die britischen Geheimdienste auf die neue Rolle des Armeegenerals Sergej Surowikin ein. Seine Ernennung vor wenigen Tagen sei mutmaßlich der Versuch, die Durchführung russischer Angriffe in der Ukraine zu verbessern. Über lange Zeit habe Moskau keinen Zuständigen mit einer Gesamtaufsicht über das Geschehen gehabt. Dennoch stehe auch Surowikin vor einer russischen Armee, die schlecht für die Aufgabe ausgestattet sei.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.