Bericht: Drei Schiffe machen Russland zum Hauptverdächtigen beim Nord-Stream-Anschlag
Ein neuer Bericht wirft ein Schlaglicht auf drei russische Schiffe, die sich wenige Tage vor den Explosionen am Tatort aufgehalten haben sollen.

Am 26. September zerstörten mehrere Explosionen die Nord-Stream-Gaspipelines zwischen Russland und Deutschland. Seither fließt kein Gas mehr über den direkten Weg von Russland nach Deutschland. Und mindestens genau so lange, dauert auch schon die Suche nach der Verantwortlichen an. Während auch ein halbes Jahr später konkrete Beweise rar gesät sind, deuten Indizien nun in Richtung Russland.
Nord-Stream-Explosionen: Wer steckt hinter dem Anschlag
Als es zu den Explosionen im vergangenen September kam, waren sich alle Experten schnell einig, hier muss es sich um Sabotabge gehandelt haben. Sowohl Russland, als auch die Nato gehen von einem Anschlag aus, die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe ermittelt. Doch wer dahinter steckt ist noch immer unklar und so beschuldigen sich vor allem Russland und die USA gegenseitig. Russland stützt sich dabei auf einen Text des US-Journalisten Seymour Hersh, der jedoch aufgrund der Quellenlage umstritten ist.
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Doch nun rückt Russland selbst in den Fokus, wie Recherchen des Nachrichtenportals t-online ergeben haben. Mehrere Journalisten des Portals hatten öffentlich einsehbare Daten untersucht und Informationen aus Sicherheitskreisen erhalten. Daraus geht hervor, dass mehrere russische Militärschiffe wenige Tage vor den Anschlägen auf die Unterwasser-Pipelines an den Tatorten operiert.
Nord-Stream-Explosionen: Diese Schiffe machen Russland zum Hauptverdächtigen
Konkret soll es sich dabei um die Schiffe „SS-750“, „SB-123“ und „Alexander Frolow“ handeln, die den Flottenstützpunkt in Kaliningrad am 21. September verließen. Ohne ihre Positionsdaten zu senden, hätten sie in der Gegend operiert. Dabei sollen sie einen nächtlichen Zeitraum abgepasst haben, um nicht entdeckt zu werden.
Laut t-online hätten alle drei Schiffe über die notwendige Ausrüstung verfügt, um die Sprengsätze anzubringen. Die „SS-750“ verfügt dmenach über ein Mini-U-Boot mit Greifarmen. Die „SB-123“ und „Alexander Frolow“ sind mit Lastkränen ausgestattet. Zudem sollen drei weitere Schiffe zur Abschirmung dabei gewesen sein.
Pikant: Bereits unmittelbar nach den Explosionen wurde ein solches U-Boot als mögliches Tatwerkzeug ins Spiel gebracht. Dass nun die „SS-750“ am Tatort gewesen sein könnte, macht Russland durchaus zum Hauptverdächtigen. Der dänische Militäranalytiker Johannes Riber sagte t-online: „Das wäre die bislang plausibelste Erklärung für das, was mit der Nord-Stream-Pipeline passiert ist.“
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Zuletzt kursierte neben dem Hersh-Bericht auch noch eine weitere Theorie. Diese rückte die Segeljacht „Andromeda“ und zwei angeblich pro-ukrainische Taucher in den Verdacht, für die Sprengung der Pipelines verantwortlich zu sein. In Fachkreisen sorgte diese Theorie aber vor allem für Kopfschütteln.