Außenminister  Kuleba (r.) mit SPD-Chef Klingbeil und Fraktionschef Mützenich
Außenminister Kuleba (r.) mit SPD-Chef Klingbeil und Fraktionschef Mützenich AFP

Auf dem Weg zum G7-Gipfel an der Ostsee in Weissenhäuser Strand warb der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Donnerstag in Berlin dafür, dass der EU-Beitrittsprozess für sein Land schnell beginnt. „Die Europäische Union braucht die Ukraine genauso sehr, wie die Ukraine die Europäische Union braucht“, sagte er nach einem Treffen mit SPD-Chef Lars Klingbeil und SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich. Klingbeil sprach sich für einen Kandidatenstatus für die Ukraine aus.

Ukraine verzeiht der SPD ihre russlandfreundliche Politik

Nach den diplomatischen Krisen wegen der Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier durch Kiew schlug Kuleba sanfte Töne an: „Die Vorkriegsgeschichte in den deutsch-russischen Beziehungen und die Rolle der Sozialdemokraten dabei ist etwas, das nun Geschichte ist.“ Er verwies darauf, dass der sozialdemokratische Bundeskanzler Olaf Scholz die Kehrtwende bei deutschen Waffenlieferungen und in der Energiepolitik vollzogen habe. Dass er das mit Unterstützung seiner Partei getan habe, wertete Kuleba so: „Sie sind stark genug einzugestehen, dass die vorherige Politik gescheitert ist und Sie eine neue Politik brauchen.“

Westliche Wirtschaftsmächte beraten über Ukraine-Krieg

Kuleba sollte später an die Ostsee reisen, wo er am von Annalena Baerbock (Grüne) geleiteten Außenministertreffen der G7 (USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan) zum Ukraine-Krieg teilnehmen wollte.