Roger Stone fühlt sich "unglaublich geehrt" von Trumps Nachsicht.
Roger Stone fühlt sich "unglaublich geehrt" von Trumps Nachsicht. Foto: Cliff Owen/AP

Wegen seiner Rolle in der Russlandaffäre war der Vertraute von US-Präsident Donald Trump zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Nun erklärt das Weiße Haus überraschend, Roger Stone (67) sei ein freier Mann. Die Opposition wirft Trump Machtmissbrauch vor.

Der zu mehr als drei Jahren Haft Verurteilte wäre im Gefängnis einem ernsthaften medizinischem Risiko ausgesetzt gewesen, begründete das Weiße Haus die Entscheidung. Die Verfolgung Stones in den nach Ansicht des Weißen Hauses unfairen Ermittlungen habe Trump zu seiner Entscheidung bewogen. „Roger Stone hat bereits sehr gelitten. Er wurde sehr ungerecht behandelt, wie viele andere in diesem Fall.“

Roger Stone beriet Donald Trump im Präsidentschafts-Wahlkampf 2016. 
Roger Stone beriet Donald Trump im Präsidentschafts-Wahlkampf 2016.  Foto: Imago Images/ZUMA Press

Der Politikberater war im November schuldig befunden worden, parlamentarische Untersuchungen zur Einmischung Russlands in den Präsidentschaftswahlkampf 2016 zugunsten Trumps behindert zu haben. Stone wurde unter anderem dafür verurteilt, den Kongress belogen und einen Zeugen unter Druck gesetzt zu haben.

Stone ließ am Freitag über seinen Anwalt erklären, er fühle sich „unglaublich geehrt“ von Trumps Entscheidung. Die oppositionellen Demokraten reagierten hingegen empört und warfen Trump „Machtmissbrauch“ vor.

Scharfe Kritik an der Entscheidung Trumps kam vom Vorsitzenden des Geheimdienstausschusses im Repräsentantenhaus, Adam Schiff. „Stone hat gelogen und Zeugen eingeschüchtert“, schrieb er auf Twitter. „Mit Trump gibt es jetzt zwei Justizsysteme in Amerika: Eine für Trumps kriminelle Freunde und eine für alle anderen.“