Sturm aufs Kapitol

Tote Trump-Anhängerin kam aus San Diego und war Ex-Soldatin

In einem ihrer letzten Tweets forderte sie auf, den Vizepräsidenten Mike Pence wegen Hochverrats festzunehmen – weil dieser sich gegen ihr Idol aufgelehnt hatte.

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Laut ihres Ehemanns in einem TV-Sender in San Diego hatte Ashli Babbit 14 Jahre in der amerikanischen Air Force als „hochrangige Sicherheitsoffizierin“ gedient
Laut ihres Ehemanns in einem TV-Sender in San Diego hatte Ashli Babbit 14 Jahre in der amerikanischen Air Force als „hochrangige Sicherheitsoffizierin“ gedientInstagram

„Niemand kann uns aufhalten!“ So kündigte eine Trump-Anhängerin per Tweet an, dass sie und weitere Fans des Noch-Präsidenten „in Washington einfallen“ wollten. Am Ende wurde Ashli Babbit dann doch auf tragische Weise im Foyer des Capitols aufgehalten, dass sie mitgestürmt hatte. Von einer tödlichen Kugel.

Laut ihres Ehemanns in einem TV-Sender in San Diego hatte Babbit 14 Jahre in der amerikanischen Air Force als „hochrangige Sicherheitsoffizierin“ gedient und lebte in San Diego: „Sie war eine echte Patriotin und eine überzeugte Anhängerin unseres Präsidenten.“

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Weshalb sie auch extra von der Westküste nach Washington geflogen war, um Trump dabei zu unterstützen, die Wahl von Joe Biden anzufechten. In einem ihrer letzten Tweets forderte sie auf, den Vizepräsidenten Mike Pence wegen Hochverrats festzunehmen – weil dieser sich gegen ihr Idol aufgelehnt hatte.

Als Trump nach einer Rede seine Anhänger aufforderte, zum Capitol zu ziehen und gegen die Zertifizierung des Wahlmänner-Votums zu protestieren, war sie an vorderster Front mit dabei. Mit Dutzenden von anderen Demonstranten drang sie in den Hochsicherheitsbereich im Kongressgebäude vor.

Ashli Babbit war begeisterte Trump-Anhängerin.
Ashli Babbit war begeisterte Trump-Anhängerin.Instagram

Augenzeuge John Sullivan bei CNN: „Die Frau und andere haben mit Eisenstangen die Fenster einer Sitzungskammer des Senats eingeschlagen. In der war eine Gruppe von Polizisten, die mit gezogenen Waffen warteten. Ich habe gerufen ‚Sie haben Waffen, geht da nicht rein. Sie werden auf euch schießen‘!“

Doch Babbit ignorierte Sullivans Warnung: „Sie ist durchs zerbrochene Fenster gekletterte. Dann fiel ein Schuss, der sie in der Halsgegend getroffen hat. Sie ist nach hinten auf den Boden gefallen.“ Sullivan nahm mit dem Handy auf, wie Mitdemonstranten versuchten, die Blutung zu stoppen. Babbit starb wenige Stunden später im Krankenhaus.   Für Sullivan ist es eine Tragödie: „Dieser Tod war total unnötig, egal auf welcher Seite du stehst. Die Frau war unbewaffnet.“