Das ukrainische Parlament in Kiew, die Oberste Rada
Das ukrainische Parlament in Kiew, die Oberste Rada dpa/Verkhovna Rada

Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine lief er zu den Angreifern über. Jetzt ist der ukrainische Abgeordnete in der besetzten Südukraine ermordet worden. Tödliche Schüsse trafen den Parlamentarier Olexij Kowaljow (33) in seinem eigenen Haus, teilten die russischen Behörden am Montag im Nachrichtenkanal Telegram mit. Auch seine Freundin kam demnach bei dem Anschlag ums Leben. Sie soll infolge einer Messerverletzung in einem Krankenhaus gestorben sein. Zuvor hatten bereits mehrere ukrainische Vertreter von dem Anschlag und dem Tod des Abgeordneten berichtet.

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Kowaljow hatte im Juni bereits einen Sprengstoffanschlag überlebt. Der Agrarunternehmer war 2019 über ein Direktmandat im Gebiet Cherson für die Präsidentenpartei Diener des Volkes in die Oberste Rada, das Parlament der Ukraine, gewählt worden.

Überläufer Kowaljow: Staatsanwaltschaft ermittelte wegen Hochverrats

Im April wurde er nach seiner Rückkehr in seine Heimatregion wegen des Verdachts der Zusammenarbeit mit Moskau aus Partei und Fraktion ausgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen Hochverrats. In der Besatzungsbehörde des Gebiets Cherson amtierte er als Vizegebietschef und Landwirtschaftsminister.

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Russland hat nach dem Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar fast das gesamte südukrainische Gebiet Cherson unter seine Kontrolle gebracht. In den vergangenen Wochen sind mehrere Ukrainer angegriffen worden, die sich in den Dienst der Besatzer gestellt haben.