Die „Dilbar“ gehört einer Oligarchen-Schwester

Teuerste Jacht der Welt in Hamburg beschlagnahmt

Die Jacht „Dilbar“, die dem russischen Milliardär Alischer Usmanow gehören soll, liegt in Dock 17 der Schiffswerft Blohm+Voss im Hamburger Hafen.

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Die Jacht „Dilbar“, die dem russischen Milliardär Alischer Usmanow gehören soll, liegt in Dock 17 der Schiffswerft Blohm+Voss im Hamburger Hafen.
Die Jacht „Dilbar“, die dem russischen Milliardär Alischer Usmanow gehören soll, liegt in Dock 17 der Schiffswerft Blohm+Voss im Hamburger Hafen.imago

Die Luxusjacht „Dilbar“ ist aufgrund der EU-Sanktionen wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine im Hamburger Hafen festgesetzt worden. Das Schiff ist mit mehr als 500 Millionen Euro angeblich die teuerste Luxusjacht der Welt. Es darf nun „nicht mehr veräußert, vermietet oder belastet werden“, wie ein Sprecher des Bundeskriminalamts (BKA) am Mittwoch sagte.

Anfang März hatte es bereits Spekulationen um eine Beschlagnahme des 2016 gebauten, 156 Meter langen und 24 Meter breiten Schiffs gegeben, welche sich jedoch zunächst nicht bewahrheitet hatten. Das Problem war der Nachweis der Eigentümerschaft der Jacht. Dieser ist zwingend notwendig, um ein solches Schiff an die Kette legen zu können.

156 Meter lange Motorjacht „Dilbar“ ist mit 15.500 BRZ die nach Volumen größte Jacht der Welt und soll auch die teuerste sein.
156 Meter lange Motorjacht „Dilbar“ ist mit 15.500 BRZ die nach Volumen größte Jacht der Welt und soll auch die teuerste sein.imago

Superjachten sind oft bei Briefkastenfirmen registriert

Superjachten werden jedoch oft über Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen registriert, um die wahren Besitzer zu verschleiern. Im Fall der „Dilbar“ musste das BKA ein verschachteltes Offshore-Firmenkonstrukt entwirren, um die Eigentumsverhältnisse zu klären, so der Sprecher. Bei der Eignerin handele es sich um die Schwester des kremltreuen Oligarchen Alischer Usmanow.

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Ursprünglich war vermutet worden, Usmanow selbst sei der Eigentümer. BKA-Ermittlungen haben jedoch ergeben, dass dieser indirekt Vermögenswerte an seine Schwester Gulbakhor Ismailowa übertragen hat. Die „Dilbar“ liegt bereits seit Anfang Januar im Hamburger Hafen. Sie wird seither im Trockendock der Werft Blohm+Voss aufgehübscht und soll derzeit nicht fahrbereit sein.