Strandampeln und Apps: SO rüsten sich die beliebtesten Urlaubsorte an den deutschen Küsten für den Sommer
Tourismusverbände erwarten im zweiten Corona-Sommer erneut viele Ausflügler an den Küsten von Nord- und Ostsee. Um überfüllte Strände und Ausflugsziele zu vermeiden, rüsten viele Urlaubsorte auf.

Tourismusverbände erwarten im zweiten Corona-Sommer erneut viele Ausflügler an den Küsten von Nord- und Ostsee. Um überfüllte Strände und Ausflugsziele zu vermeiden, rüsten viele Urlaubsorte auf.

Mit digitalen Lenkungssystemen und Web-Apps stellen sich viele Ferienziele auf den erwarteten Andrang von Touristen in diesem Sommer ein. Die Buchungszahlen steigen rasant an, Hotelzimmer an der Ostsee werden bereits knapp. Laut ZDF-Politbarometer planen bisher 28 Prozent der Deutschen, ihren Sommerurlaub in Deutschland zu verbringen, nur 19 Prozent zieht es ins europäische Ausland. Heiß begehrt sind auch Campingplätze, zu Pfingsten sind viele in Deutschland schon längst ausgebucht.
Strandampel für Rügen
Auch auf der größten deutschen Insel Rügen sollen Besucherströme künftig gelenkt werden. Das Ostseebad Binz setzt dafür auf eine „Strandampel“. Mithilfe von Kameras und Zählungen soll an der berühmten Seebrücke sowie an 60 Strandaufgängen gemessen werden, wie viele Menschen sich dort tummeln, teilte der Tourismusverband kürzlich mit. Die Ergebnisse sollen dann im Internet abzulesen sein.

Lübecker Bucht: Strandempfehlung per Handy
In Scharbeutz in Schleswig-Holstein und fünf weiteren Orten an der inneren Lübecker Bucht gibt es bereits seit 2020 eine Strandampel, die den Besucherandrang an den Stränden steuern soll. „Allein in Scharbeutz haben wir rund 40 Strandzugänge, an 20 davon werden die Besucher von Sensoren registriert“, sagte André Rosinski von der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht.
An den anderen Übergängen und in den übrigen Orten übernehmen die Strandkorbvermieter das Zählen. Neu ist in diesem Jahr ein Prognosemodell, das aus den Faktoren Jahreszeit, Wetter, Temperatur, Auslastung der Parkplätze und Strandbelegung automatisch Empfehlungen für die Strandwahl gibt.
Web-App für die Ostfriesischen Inseln
Auch die Ostfriesischen Inseln setzen seit Kurzem auf eine Web-App, die nicht extra auf dem Smartphone installiert werden muss. Über die FRIDA-Web-App können Termine auf den Inseln bei Restaurants, Geschäften und Freizeiteinrichtungen gebucht und eingecheckt werden.
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Schon vor Corona sei es speziell in der Hauptsaison vorgekommen, dass Angebote schnell ausgebucht waren, sagte der Geschäftsführer der Ostfriesischen Inseln GmbH, Göran Sell. „In Zukunft sagt ein Blick in die Webanwendung, welche Leistungen noch buchbar sind.“
Sylt setzt auf Augenmaß
Auf den nordfriesischen Inseln Amrum, Föhr und Sylt sind zurzeit keine Zugangskontrollen oder Strandampeln an den Stränden geplant. „Eine Vorab-Reservierung für bestimmte Strandabschnitte macht angesichts von 40 Kilometern Strand wenig Sinn“, sagte etwa Sylt-Marketing-Chef Moritz Luft.
Zur Einhaltung von Abstandsregeln auch an Tagen mit hoher Gästedichte setze man auf das Augenmaß der Strandteams vor Ort, die bei unverhältnismäßigen Ansammlungen schnell reagieren und gegebenenfalls eine Sperrung erwirken können.